Videos beweisenJanukowitsch hatte seine Flucht lange vorbereitet
Der gestürzte ukrainische Präsident Wiktor Janukowitsch hat seine Flucht aus Kiew Tage im Voraus geplant. Das beweisen Überwachungsvideos aus seinem Prunk-Palast.

Noch während Präsident Wiktor Janukowitsch vor dem ukrainischen Parlament mit Oppositionspolitikern eine Lösung für die mehr als drei Monate lange politische Krise vereinbarte, planten seine engsten Mitarbeitern schon seine Flucht aus Kiew.
Dies zeigen Videos der Überwachungskameras im Luxus-Anwesen des mittlerweile gestürzten Präsidenten, wie die Zeitung «Kyiv Post» berichtet. Die Aufnahmen würden beweisen, dass Janukowitschs Flucht nach Russland am 21. Februar schon Tage im Voraus geplant worden war.
Wertsachen, Waffen und «kistenweise Geld»
Die Videoaufnahmen vom 19. und 20. Februar zeigen, wie ein halbes Dutzend Frauen und Männer in Janukowitschs Palast Gemälde, Vasen, Kandelaber und andere Wertsachen abtransportieren und in fünf Umzugslastwagen laden. Auch ein kleines Waffenarsenal wird weggetragen – darunter mindestens drei automatische Gewehre mit Zielfernrohren und mehr als zwei Dutzend Gewehre, einige davon in Glaskästen verpackt.
Kurz nach seiner mysteriösen Flucht berichtete auch die deutsche «Bild»-Zeitung, dass der geschasste Janukowitsch in der Nacht vor seinem Verschwinden «kistenweise Geld (angeblich 650 Millionen Dollar) auf Lastwagen und Jeeps laden und per Helikopter ausfliegen» habe lassen. In dem Artikel wurde vermutet, das Geld sei nach Charkow in der Ostukraine geflogen worden. Quellen nannte das Blatt dafür nicht.
Seit seinem Untertauchen meldet sich Wiktor Janukowitsch regelmässig per Video zu Wort. Erst am Dienstag warf er in einer im russischen Staatsfernsehen live übertragenen Rede aus Rostow am Don der neuen Führung in Kiew Anstiftung zu einem Bürgerkrieg vor. Er beschuldigte zudem den Westen, dies zu unterstützen.
19. Februar: Das Personal bringt Statuen und Kandelaber aus dem Haus
(L´essentiel/ kle)