EM-QualifikationJoker Kruse erlöst Fußball-Deutschland
Deutschland überzeugt beim 2:1 gegen Georgien nicht, erfüllt aber die Pflicht. Für Polen richtet es gegen Irland der überragende Superstar Robert Lewandowski.

LEIPZIG, GERMANY - OCTOBER 11: Max Kruse of Germany (23) celebrates with team mate Matthias Ginter as he scores their second goal during the UEFA EURO 2016 Group D qualifying match between Germany and Georgia at Stadium Leipzig on October 11, 2015 in Leipzig, Germany. (Photo by Dennis Grombkowski/Bongarts/Getty Images)
Die Weltmeister hatten sich vorgenommen, ein Feuerwerk zu zünden, den Zuschauern nach dem 0:1 in Irland beste Unterhaltung zu bieten. Stattdessen waren zur Pause in Leipzig erste Pfiffe zu hören, denn es hieß: Deutschland 0, Georgien 0. Nicht, dass das Heimteam schlecht gespielt hätte - die Statistik wies 10:1 Torschüsse aus -, doch etwas Zählbares wollte und wollte nicht resultieren. Alleine Marco Reus vergab mehrfach aus besten Positionen. Allerdings kamen auch die Georgier zu einer Großchance, doch Okriashvili scheiterte aus zwölf Metern am stark reagierenden Neuer.
Nach der Pause schien die Partie schnell den erwarteten Verlauf zu nehmen. Mesut Özil holte einen Elfmeter heraus, Thomas Müller verwandelte problemlos (50.). Doch nur drei Minuten später stand es 1:1, nachdem Georgien-Captain Kankava per Direktabnahme von der Strafraumgrenze getroffen hatte. Plötzlich wankte der Favorit, doch Neuer hielt erneut mit einem herausragenden Reflex gegen Okriashvili (60.). Es sollte die letzte gefährliche Szene der Gäste bleiben. Stattdessen beruhigte Max Kruse die Gemüter unmittelbar nach seiner Einwechslung mit dem 2:1 (79.).
13. Tor im 10. Match
Den Deutschen hätte am Ende auch ein Unentschieden oder gar eine Niederlage zur Qualifikation genügt, weil Polen Irland besiegte. Zum Matchwinner avancierte der momentan wohl beste Mittelstürmer der Welt: Robert Lewandowski erzielte kurz vor der Pause mittels sehenswertem Flugkopfball das 2:1 - sein 13. Tor im 10. Spiel der EM-Qualifikation. Er egalisierte damit den EM-Quali-Rekord des Nordiren David Healy (von 2008). In den letzten sechs Pflichtspielen hat der polnische Kapitän nicht weniger als 15-mal getroffen.
Zuvor am Abend hatte sich Albanien erstmals für eine Endrunde qualifiziert.
Gruppe D:
Sonntag:
Deutschland - Georgien 2:1 (0:0)
Gibraltar - Schottland 0:6 (0:2)
Polen - Irland 2:1 (2:1)
1. Deutschland 10 7 1 2 24:9 22
2. Polen 10 6 3 1 33:10 21
3. Irland 10 5 3 2 19:7 18
4. Schottland 10 4 3 3 22:12 15
5. Georgien 10 3 0 7 10:16 9
6. Gibraltar 10 0 0 10 2:56 0
Gruppe F:
Sonntag:
Färöer - Rumänien 0:3 (0:2)
Finnland - Nordirland 1:1 (0:1)
Griechenland - Ungarn 4:3 (1:1)
1. Nordirland 10 6 3 1 16:8 21
2. Rumänien 10 5 5 0 11:2 20
3. Ungarn 10 4 4 2 11:9 16
4. Finnland 10 3 3 4 9:10 12
5. Färöer 10 2 0 8 6:17 6
6. Griechenland 10 1 3 6 7:14 6
Gruppe I:
Sonntag:
Armenien - Albanien 0:3 (0:2)
Serbien - Portugal 1:2 (0:1)
1. Portugal 8 7 0 1 11:5 21
2. Albanien 8 4 2 2 10:5 14
3. Dänemark 8 3 3 2 8:5 12
4. Serbien 8 2 1 5 8:13 4
5. Armenien 8 0 2 6 5:14 2
Serbien: 3 Pkt. Abzug
(L'essentiel/si)