Treffen in Paris«Jugendgarantie» gegen Arbeitslosigkeit
Die hohe Jugendarbeitslosigkeit treibt die EU-Länder um. Nun soll eine «Jugendgarantie» der Staats- und Regierungschefs für schnelle Ausbildung sorgen. Mehr Geld gibt es zunächst nicht.

Die Staats- und Regierungschef der EU, darunter der Luxemburger Arbeitsminister Nicolas Schmit(1 v. r.) trafen sich in Paris, um über Jugendarbeitslosigkeit in Europa zu diskutieren.
Mit einer «Jugendgarantie» wollen die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union die ausufernde Jugendarbeitslosigkeit rasch bekämpfen. Jungen Menschen solle eine schnelle Perspektive zur Integration in den Arbeitsmarkt geben werden, sagte Frankreichs Präsident François Hollande am Dienstag in Paris nach einem Treffen der europäischen Spitzen.
Bereits im Juli hatte eine solche Gipfelrunde in Berlin gemeinsame Aktionen diskutiert. In der EU ist etwa jeder vierte junge Mensch ohne Job. Nach französischer Rechnung sollen bis zum Jahr 2015 insgesamt 45 Milliarden Euro aus europäischen Töpfen gegen Jugendarbeitslosigkeit mobilisiert werden.
Auch Luxemburg nahm an dem Treffen in Paris teil. Arbeitsminister Nicolas Schmit (LSAP) betonte, dass die EU-Staaten sich nicht mit einer «Jungendgarantie» alleine als Mittel im Kampf gegen hohe Arbeitslosenzahlen begnügen sollten. «Wir sollten uns verstärkt dafür einsetzen, jedem Jugendlichen zu helfen, einen Job von Qualität zu finden», wird Schmit in einem Schreiben des Arbeitsministeriums zitiert. Dabei unterstrich der Minister, dass mehr Arbeitsplätze auschließlich durch das Investitionswachstum erreicht werden könnten.
Hollande: Unternehmensgründungen vereinfachen
Hollande sagte, es gehe um die Zukunft einer Generation, «die seit Jahren von Arbeitslosigkeit betroffen ist». Sechs Millionen junge Menschen ohne Job seien «viel zu viel». Neben Ausbildung und Eingliederung in das Arbeitsleben sollten auch Unternehmensgründungen vereinfacht werden. Nun komme es auf «rasches Handeln, Solidarität und Qualität der Perspektiven» an, sagte Hollande.
Merkel forderte die Regierungen auf, rasch ihre Pläne für die notwendige Finanzierung auf europäischer Ebene vorzulegen. Sie verwies dabei auf die Verantwortung einzelner Staaten. «Die Zukunftsfähigkeit des Kontinents entscheidet sich an der Frage, welche Perspektive wir den jungen Menschen geben können», sagte Merkel.
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso kündigte an, die EU werde alle Möglichkeiten ausschöpfen, «damit es keine verlorene Generation gibt». EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy forderte weitere Arbeitsmarktreformen in den EU-Staaten.
(L'essentiel Online/dpa)