Brexit – Juncker bekommt von den Briten sein Fett weg

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BrexitJuncker bekommt von den Briten sein Fett weg

Dass die britische Presse gerne draufhaut, ist bekannt. Nun nahmen sich die Zeitungen von der Insel EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zur Brust.

Jean-Claude Juncker sorgte mit seiner Rede für heftige Reaktionen in Großbritannien.

Jean-Claude Juncker sorgte mit seiner Rede für heftige Reaktionen in Großbritannien.

DPA/Patrick Seeger

Vielleicht hätte Jean-Claude Juncker seine Antwort etwas anders formulieren sollen. Am Dienstag wurde der EU-Kommissionspräsident im Europaparlament in Straßburg zum britischen Referendum am 23. Juni befragt. Darin geht es um den Verbleib oder Ausstieg der Briten aus der EU. Juncker gab zu, dass Europa an «Attraktivität» verloren hat. «Einer der Gründe, warum bei den europäischen Bürgern Ernüchterung hinsichtlich des EU-Projektes eingetreten ist, ist die Tatsache, dass wir uns in zu viele Bereiche des Privatlebens einmischen», sagt Juncker, der dennoch auf eine «europäische Lösung» hofft.

Die Daily Express sprang sofort auf diese Bemerkung an. Dies sei «ein erstaunliches Eingeständnis des Scheiterns». Der konservative Abgeordnete Craig Mackinlay sagte im Interview mit der Zeitung: «Juncker ist der Grund, warum die EU so unbeliebt ist. Die Gemeinschaft wird nicht mehr respektiert.»

Die Times widmete dem Luxemburger ihre Titelseite, während die Daily Mail die Beweggründe für Junckers Wortwahl beleuchtet. «Er versucht, die Skepsis in Großbritannien zu mindern. Schließlich weiß er, wenn wir gehen, könnten andere folgen.» Juncker sei ein Verfechter der EU und versuche das Projekt zu verteidigen. Am Ende könnte er vor einem «Scherbenhaufen» stehen.

(L'essentiel/AFP)

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