PrognoseKahn sieht Barças Dominanz schwinden
Oliver Kahn tut gerne und häufig seine Meinung zu verschiedenen Fußballthemen kund: Aktuell schreibt er den FC Barcelona ab und warnt schwule Kicker vor einem Coming-out.

Der ehemalige deutsche Nationaltorhüter Oliver Kahn meldet sich vor dem Start zur neuen Champions-League-Saison von nächster Woche zu Wort. Der 44-Jährige sagt gegenüber dem Fernsehmagazin «TV Movie», dass er für die neue Saison keinen Titelfavoriten sehe. «Ich glaube, dass Barcelona seine überragende Zeit hinter sich hat», prognostiziert der Titan. Und weiter: «Es gibt keine Übermannschaft in Europa, die eine deutsche Mannschaft fürchten müsste.»
Grund dafür sieht Kahn darin, dass zum Beispiel Manchester United mit David Moyes einen neuen Trainer hat und Chelsea im Umbruch sei. Der Deutsche sieht erneut die Bayern weit vorne. Das, obwohl die Bayern ein Defensiv-Problem hätten und mit dem Zuzug von Coach Pep Guardiola eine große Veränderung stattfand. «Der nachhaltige Bayern-Erfolg braucht auch immer Veränderung, neue Ideen. Ich glaube, dass das Team diese Aufgabe mit so vielen intelligenten Spielern gelöst bekommt.» Neben den Bayern sind Dortmund, Leverkusen und Schalke die weiteren deutschen Vertreter in der Königsklasse. Schalke trifft dabei in der Gruppe E auf den FC Basel.
Kahn äußert sich zu Coming-out
Doch Kahn gab kürzlich nicht nur zur Champions League seine Meinung kund, sondern auch zu schwulen Fußballern. Auf die Frage des Magazins «Gala», ob er einem schwulen Fußballer raten würde, sich zu outen, antwortete der ZDF-Experte: «So traurig das auch klingen mag, ich würde ihm ein Coming-out nicht raten. Homosexualität ist zwar in unserer Gesellschaft keine große Sache mehr. Aber es wäre blauäugig, davon auszugehen, dass es im Profisport genauso ist.»
Kahn sieht dabei vor allem ein Problem bei den gegnerischen Fans. Der Spieler, der sich outete, stehe jeden Samstag im Stadion vor den Rängen. «Da ist die Stimmung aufgeheizt, da gibt es Rivalitäten - was die Menschen zu unschönen Aktionen treiben kann.» Außerdem fragt sich Kahn, wie Sponsoren wohl damit umgehen würden und wie sich das auf die Karriere des Spielers auswirken würde. «All das macht die Situation doch schwieriger, als sie auf den ersten Blick scheint», bilanziert Kahn.
(L’essentiel Online / hua)