Seebeben in der Ägäis – Kein Hinweis auf verletzte Luxemburger

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Seebeben in der ÄgäisKein Hinweis auf verletzte Luxemburger

LUXEMBURG/KOS - Ein Seebeben hat die Touristenregionen Kos und Bodrum erschüttert und zwei Menschen in den Tod gerissen. Auch LuxairTours-Kunden spürten den Erdstoß.

In der Ägäis, nahe dem türkischen Touristenort Bodrum und der griechischen Insel Kos, hat sich um 01.31 Uhr Ortszeit ein Seebeben in etwa zwei Kilometern Tiefe ereignet. Die Erschütterungen erreichten laut der US-Erdbebenwarte eine Stärke von 6,7. Das Beben löste einen kleinen Tsunami aus, der in den umliegenden Küstenregionen Straßen überschwemmte.

Zwei junge Touristen starben auf Kos, als das Dach einer Bar einstürzte. Rund 120 Personen wurden nach bisherigen Erkenntnissen verletzt. Menschen wurden aus dem Schlaf gerissen und liefen in Panik auf die Straßen. Hunderte Touristen haben auf Plätzen und Bürgersteigen übernachtet.

Luxair richtete Hotline für Betroffene ein

Auch die Luxair fliegt die griechische Insel Kos an. In einer Pressemitteilung teilt der Reiseveranstalter mit, dass sich derzeit 236 Kunden von LuxairTours auf Kos befinden: «LuxairTours ist seit heute Früh dabei, Kontakt mit all seinen Kunden aufzunehmen, zum gegebenen Zeitpunkt liegen keine Informationen über Verletzte unter den LuxairTours-Urlaubern vor.» Für Familienangehörige wurde eine Hotline eingerichtet (Tel: +352 2456-1). Kunden, die in Kürze nach Kos fliegen wollen, können ihre Buchung stornieren oder auf ein anderes Reiseziel ändern.

Laut Erdbeben-Experten ist nach dem starken Hauptbeben mit schwächeren Nachbeben zu rechnen. «Durch Nachbeben können beschädigte Gebäude noch weiter beschädigt werden», sagt Experte Manuel Hobiger. «Aber Nachbeben können auch eigene starke Schäden verursachen.» Eine Reise nach Kos oder Bodrum sei «sicherlich nicht ungefährlich», sagt der Mitarbeiter des Schweizer Erdbebendienstes – insbesondere wegen der Nachbeben. «Das muss aber jeder für sich entscheiden. Ein allgemeines Erdbebenrisiko besteht im Ägäisraum immer.»

«Ich habe Angst und will hier weg»

Augenzeugen schildern gegenüber Medien, wie sie das Erdbeben erlebt haben. «Ich schlief bereits, mein Freund schaute Fernsehen, als es plötzlich kurz gebebt hat», erzählt eine junge Touristin. Die Erschütterung habe nur etwa fünf Sekunden gedauert. «Danach kam das große Beben. Es war sehr stark und dauerte mindestens 15 Sekunden», schildert die Frau, die nun Angst vor weiteren Beben hat. «Ich will hier weg.»

Panisch seien die Hotelgäste auf die Straße gerannt. «Ich habe so gezittert», sagt die Urlauberin. Überall seien Scherben am Boden gelegen, die Wand habe zehn Zentimeter lange Risse gehabt und die Türen seien beschädigt gewesen. Eine andere Touristin auf Kos sagt: «Alle haben selbst Liegestühle und Bettsachen aus den Zimmern geholt, um im Freien zu schlafen.»

(L'essentiel/jen/jt )

Wie muss man sich verhalten, wenn man ein Erdbeben erlebt? Experte Manuel Hobiger gibt Tipps:

«Es kommt ganz darauf an, wo man sich befindet. Wenn man in einem Gebäude ist, sollte man dieses nicht verlassen oder etwa in Panik hinausrennen. Denn draußen, vor allem in der Nähe des Gebäudes, können Gegenstände herunterfallen. Vor diesen sollte man sich schützen. Wenn man im Freien ist, sollte man sich möglichst von Gebäuden fernhalten. Im Gebäude sollte man Schutz suchen, beispielsweise unter einem stabilen Tisch, um sich vor herunterfallenden Gegenständen zu schützen. Man sollte sich auch vom Meer fernhalten, da die Gefahr eines Tsunamis besteht.» (jen)

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