Ex-OberbürgermeisterKeine Beteiligung an Loveparade-Genehmigung
Sein Verhalten rund um die Loveparade-Katastrophe hat dem damaligen Oberbürgermeister heftige Kritik eingebracht. Nun tritt Adolf Sauerland als Zeuge vor Gericht.

Adolf Sauerland, ehemaliger Oberbürgermeister von Duisburg, sitzt als Zeuge im Gerichtssaal des Loveparade-Prozesses.
Der Duisburger Ex-Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) ist an möglichen Fehlern bei der Genehmigung der Loveparade 2010 nach eigener Aussage nicht beteiligt gewesen. «Aktiv in dem Genehmigungsprozess war ich nicht», sagte der 62-Jährige am Mittwoch als Zeuge im Prozess um die Loveparade-Katastrophe mit 21 Toten und Hunderten Verletzten. «Ich musste keine Genehmigung erteilen oder vorbereiten.»
Er habe die Idee, sich für die Loveparade zu bewerben, in den Stadtrat eingebracht, sagte Sauerland vor dem Duisburger Landgericht. Der Rat habe der Idee mit großer Mehrheit zugestimmt. Er habe das Projekt dann in Gang gebracht, sei damit aber außen vor gewesen. «Das war dann Sache der Fachlichkeit.» Sein Pressesprecher habe schon mal an Sitzungen teilgenommen, sagte Sauerland. Ansonsten habe ihn Dezernent Wolfgang Rabe über den Gang der Dinge informiert.
Bei der Loveparade am 24. Juli 2010 in Duisburg starben im Gedränge 21 Menschen, mindestens 652 wurden verletzt. Der Prozess um die Verantwortung dafür gegen sechs Mitarbeiter der Stadt Duisburg und vier Beschäftigte des Veranstalters Lopavent hatte im Dezember begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen unter anderem fahrlässige Tötung vor. Aus Platzgründen findet der Prozess in einer Kongresshalle in Düsseldorf statt.
(L'essentiel/dpa)