Der neue SchleckerKlopapier im Schaufenster gibt's nicht mehr
Der Käufer der Schlecker Auslandsfilialen, darunter fast 30 in Luxemburg, will in 14 Tagen mit der Umwandlung der Schlecker-Läden beginnen. Bei «Dayli» ändert sich einiges.

Abschied von Schlecker: Die Auslandsfilialen sollen künftig «Dayli» heißen.
Die Zeit für den Drogeriemarkt Schlecker ist abgelaufen. Der neue Besitzer der Auslandsfilialen der insolventen Kette, Rudolf Haberleitner, will die Kette in «Dayli» umbenennen und sich vom Konzept der Drogerie mit dem schlechten Image abwenden.
«Dayli wird ein Nahversorger für den täglichen Bedarf sein, der die Grundbedürfnisse der Konsumenten an ihrem Wohnort deckt», erklärt der Chef des österreichischen Investmentfonds Tap 09 in einem Interview mit der österreichischen Zeitung «Kurier». Die Umstellung soll in Österreich bereits in zwei Wochen beginnen. Inwieweit das neue Konzept auch in den gut 30 Filialen in Luxemburg mit ihren 100 Mitarbeitern umgesetzt wird, ist unklar.
Lebensmittel, Kleidung, Fernseher und Mietautos
Neben dem gewohnten Schlecker-Sortiment will «Dayli» Lebensmittel, ein Markensortiment mit Kleidung sowie Fernseher oder Dienstleistungen wie Miet-Autos anbieten. Auch Home-Shopping soll dazugehören.
Zudem wollen sich die neuen Besitzer von der Discounter-Strategie verabschieden: «Wir werden ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis haben, das ist klar. Aber Billigstbieter sind wir auf keinen Fall», stellt Haberleitner klar. Auch das Marketing soll sich ändern: «WC-Papier im Schaufenster wird es bei mir sicher nicht mehr geben. Es kommen in die Auslagen vor allem Werbetafeln rein.»
Die Umstellung soll zehn Millionen Euro kosten, zudem sind Investitionen von 52 Millionen Euro geplant.
(sb/L'essentiel Online)
Wie finanziert Tap 09 den Kauf?
Der Preis, den der Investmentfonds Tap 09 für die Übernahme von Schlecker in Österreich, Luxemburg, Italien, Polen und Belgien gezahlt hat, ist unbekannt. Die Gesellschaft habe den Kauf allerdings selbst finanziert, wie Rudolf Haberleitner gegenüber dem «Kurier» erklärt.
Das Unternehmen sei schuldenfrei, der Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz habe einen Kredit über 30 Millionen Euro gewährt. Das Geld von Tap 09 stammt nach Angaben des Chefs vor allem von deutschen Anlegern, aber auch aus England, den USA und Österreich.
Der neue Name «Dayli»
Schlecker Österreich wird «Dayli» heißen, abgeleitet vom englischen «Daily» (täglich), das aber als Markename nicht vergeben werden kann.
Im Beneluxraum ist die Marke «Dayli.» nach Angaben des Markenamts für Luxemburg, Belgien und die Niederlande bereits seit 2006 an eine Restaurationskette vergeben.