1 Tonne monatlichKoks-Labor auf Botschafter-Anwesen entdeckt
Ein Drogenlabor auf seiner Finca in Kolumbien ist dem kolumbianischen Botschafter in Uruguay zum Verhängnis geworden. Der Politiker tritt zurück.

Wie lokale Medien am Montag berichteten, reichte der kolumbianischen Botschafter in Uruguay, Fernando Sanclemente bei Kolumbiens Präsidenten Iván Duque seinen Rücktritt ein. Dies nachdem der kolumbianische Generalbundesanwalt in einem Fernsehinterview am Wochenende angekündigt hatte, ihn direkt mit dem Drogenlabor-Fund auf einem Grundstück in Kolumbien in Verbindung zu bringen.
Die Polizei hatte auf dem Grundstück der Familie des Botschafters, 60 Kilometer von der Hauptstadt Bogotá entfernt, im Februar ein Labor entdeckt, in Brand gesteckt und fünf Personen festgenommen. Berichten zufolge konnte dort mindestens eine Tonne Kokain pro Monat produziert werden, um dann ins Ausland transportiert zu werden.
«Kartoffeln statt Kokain»
Sanclemente erklärte sich von Anfang an unschuldig. Er behauptete, nichts von dem Labor gewusst zu haben. Von den 170 Hektar Land seien seit dem Jahr 2017 40 Prozent für den Anbau von Kartoffeln, Zwiebeln und anderen landwirtschaftlichen Produkten verpachtet.
Kolumbien ist nach Informationen der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2018 mit 169 000 bepflanzten Hektar einer der größten Koka-Produzenten der Welt und verfügt über die Möglichkeit, 1120 Tonnen Kokain im Jahr herzustellen.
(L'essentiel/jd/sda)