Konsequenzen prüfen: Afrikanische Union suspendiert den Niger nach Militärputsch

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Konsequenzen prüfenAfrikanische Union suspendiert den Niger nach Militärputsch

Die Afrikanische Union hat den Niger von allen ihren Aktivitäten und Institutionen ausgeschlossen. Die Maßnahme gelte, bis die verfassungsmäßige Ordnung wiederhergestellt sei, teilte die AU am Dienstag mit.

21.08.2023, Niger, Niamey: Nigerianische Polizisten sitzen vor dem Zollamt. Rund 300 Lastwagen mit Lebensmitteln und anderen Gütern sind am Sonntag aus Burkina Faso nach Niger gekommen, viele davon in der Hauptstadt Niamey, wie ein regionaler Zollbeamter mitteilte. Foto: Sam Mednick/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Ecowas hatte unter anderem beschlossen, eine Bereitschaftstruppe für eine mögliche Militärintervention zu aktivieren.

Sam Mednick/AP/dpa

Knapp einen Monat nach dem Militärputsch im Niger hat die Afrikanische Union (AU) die Mitgliedschaft des westafrikanischen Landes suspendiert. Die Entscheidung sei bis zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung in dem Land mit seinen rund 25 Millionen Einwohnern gültig, teilte die AU am Dienstag mit und bezog sich dabei auf ein Treffen des AU-Sicherheitsrates in der vergangenen Woche. Die AU unterstütze zudem die Bemühungen der westafrikanischen Staatengemeinschaft Ecowas, die verfassungsmäßige Ordnung im Niger wiederherzustellen, hieß es in der Mitteilung.

Die Ecowas hatte unter anderem beschlossen, eine Bereitschaftstruppe für eine mögliche Militärintervention zu aktivieren. Die AU will nun die möglichen wirtschaftlichen, sozialen und sicherheitspolitischen Konsequenzen der Aufstellung einer Bereitschaftstruppe prüfen. Am Wochenende war zunächst jedoch Bewegung in eine diplomatische Lösung des Konflikts gekommen.

Die AU hatte auch nach Militärputschen Burkina Faso und Mali die Mitgliedschaft der westafrikanischen Länder suspendiert. Am 26. Juli hatte Nigers Präsidialgarde unter General Abdourahamane Tiani den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum in seiner Residenz festgesetzt. Anschließend verkündete die Junta «das Ende des Regimes» und löste alle verfassungsmäßigen Institutionen auf. Tiani übernahm die Macht.

(DPA)

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