Neues SystemKontaktloses Zahlen schreckt Luxemburger ab
LUXEMBURG – Das im Großherzogtum neu eingeführte System stößt bislang auf wenig Gegenliebe. Gerade einmal ein Viertel der Bewohner vertraut darauf.

Die Luxemburger brauchen noch Zeit, um sich an das kontaktlose Zahlen zu gewöhnen.
Laut einer Studie, die der Finanzdienstleister ING in 15 Ländern durchgeführt hat, nutzt rund die Hälfte der Bürger im Großherzogtum mobiles Banking, das Finanztransaktionen über Smartphones oder Tablets gestattet. Mehr als 70 Prozent der 500 befragten Luxemburger glauben, dass sich durch die neuen Möglichkeiten ihre Vorgehensweise bei Bankgeschäften geändert hat. Sie finden außerdem, dass sie so ihre Finanzen besser im Blick haben. Jeder Vierte glaubt dadurch, eher an offene Rechnungen erinnert zu werden – und diese dann auch rechtzeitig zu bezahlen.
Was Online-Shopping betrifft, gehören Luxemburgs Bewohner aber eher zu den Skeptikern. Im Jahr 2016 kauften «nur» rund 54 Prozent im Netz ein. Demgegenüber stehen 66 Prozent der Europäer und 74 Prozent der Amerikaner. Die Luxemburger schlagen online am ehesten bei Kleidung (29 Prozent), Urlaub (27 Prozent) und Elektronik (26 Prozent) zu, es folgen Musik, Spiele und Essen.
Misstrauen gegenüber den neuen Diensten
Das Ergebnis der Umfrage zeigt deutlich: Die Menschen im Großherzogtum sind skeptisch, was die neuen Dienste betrifft. Nur jeder Sechste glaubt, dass virtuelle Währungen wie Bitcoins im Online-Handel eine Zukunft haben. Ebenso ist nur jeder Dritte geneigt, beim Einkauf im Internet seine Bankdaten anzugeben.
Ähnlich fiel die Umfrage beim Thema kontaktloses Zahlen aus, das gerade erst in Luxemburg eingeführt wird. Nur ein Viertel (gegen 41 Prozent der Europäer und Amerikaner) schenken dem System, bei dem die Geld- oder Kreditkarte nur an ein Terminal gehalten werden muss Vertrauen. Finanzminister Pierre Gramegna (DP) versucht, die Verbraucher zu beruhigen, indem er darauf hinweist, dass das System eigens darauf ausgelegt wurde, sie vor Betrug zu schützen.
(MC/L'essentiel)