«Supercopa Files»Korruptionsvorwürfe gegen Barca-Star Gerard Piqué
Aus Gesprächen, Dokumenten und Tonaufnahmen soll hervorgehen, dass der Präsident des spanischen Fußballverbands Luis Rubiales und Barca-Verteidiger Gerard Piqué eine millionenschwere Provision für die Ausrichtung des Supercups auf saudischem Boden kassiert haben.
Der spanische Fußballverband (RFEF) hat sich mit dem Unternehmen Kosmos, dessen Miteigentümer und Geschäftsführer Barca-Verteidiger Gerard Piqué ist, auf eine millionenschwere Provision für die Übertragung des spanischen Superpokals nach Saudi-Arabien geeinigt, berichtete die spanische Zeitung «El Confidencial» am Montag.
Der Deal mit Saudi Arabien soll 2019 kurz vor Unterzeichnung gestanden sein, als Kritik, am Präsidenten des spanischen Fußballverbands Luis Rubiales aufkam. Piqué soll ihn damals ermutigt haben, diesen trotzdem abzuschließen. Kurz darauf hat RFEF den Vertrag mit der saudischen Firma Sela, einer saudischen Organisation für Event-Management unterzeichnet.
«Zahlen die Saudis halt nur acht Millionen an Real und Barcelona»
Doch auch da scheint nicht alles sauber abgewickelt worden sein, wie die Tonaufnahmen wiedergeben zu scheinen: «Schau, Rubi, wenn Real Madrid nicht unter acht Millionen Euro geht, mein Gott, dann zahlen die Saudis halt acht Millionen an Real und acht an Barcelona. Den anderen zwei Teilnehmern zahlen sie dann zwei und eine Million... dann bleiben noch sechs für den Verband. Wenn wir ihnen sagen, dass Real für unter acht Millionen nicht mitmacht, dann müssen sie nachgeben. Und wir üben Druck auf Saudiarabien aus...»
Der Zeitung liegen Dokumente vor, worin festgehalten wird, dass Sela dem RFEF für jede Ausgabe 40 Millionen Euro und Kosmos vier Millionen Euro zusichert. Das heisst, Piqué kassiert über die sechs Jahre rund 24 Millionen unter der Hand. Das Geld für den Fußballverband wird über dritte gezahlt, während das offizielle Paket «schlappe» 25 Millionen jährlich beträgt.
In einer Pressekonferenz nach Abschluss des Deals hatte Rubiales explizit betont, dass «der Verband weder Piqué noch einem anderen Spieler eine Provision bezahlt habe». Was er aber verschwieg: Die Summen, die er und Pique von den Saudis kassierten.
«Ich habe nichts zu verbergen»
«Ich habe nichts zu verbergen und ich bin stolz darauf», sagte Gerard Piqué bei der anschließenden Pressekonferenz den rund 35 Journalisten, nachdem der die Audiodaten von der spanischen Zeitung veröffentlicht wurden. Der Konferenz, die live auf Twitch übertragen wurde, folgten rund 100.000 Zuschauer, berichtete «El Confidencial» weiter.