ManUnited vs. CR7: Krisen-Gipfel um Ronaldos Joker-Rolle – wer setzt sich im Showdown durch?

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ManUnited vs. CR7Krisen-Gipfel um Ronaldos Joker-Rolle – wer setzt sich im Showdown durch?

Cristiano Ronaldo verließ während eines Spiels vorzeitig den Platz und verweigerte seine Einwechslung. Die Folge: Suspendierung. Nun wartet auf ihn ein Gespräch mit dem Trainer. 

von
Nils Hänggi

Hier verliess Ronaldo vorzeitig den Platz.  

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Manchester United kommt einfach nicht zur Ruhe. Einerseits ist da der sportliche Stillstand. United steht auf Rang sechs der Liga, am Wochenende gab es ein mageres 1:1 gegen Chelsea. Andererseits ist da das Schauspiel das fünfmaligen Weltfußballer Cristiano Ronaldo. Dieser verweigerte in der letzten Woche beim Spiel gegen Tottenham (2:0) die Einwechslung, verließ frühzeitig den Platz – und wurde daraufhin von Coach Erik ten Hag für das Chelsea-Spiel suspendiert. Ebenso musste er 826.000 Franken Busse blechen. 

Am Sonntag hatten die United-Stars noch frei, am Montag steht wieder Training an. Am Wochenende betonte ten Hag, dass er gerne bis Saisonende auf Ronaldo zählen würde. Hierzu müsste der 37-Jährige aber seine Rolle als Nicht-Stammspieler akzeptieren. Ob er das macht oder eben nicht, ist derzeit unklar. Tatsache ist: Der Trainer und der unzufriedene Spieler werden das Gespräch suchen und unter vier Augen miteinander sprechen. 

Wie geht es mit Ronaldo weiter? 

Wie geht es mit Ronaldo weiter? 

AFP

Legenden unterstützen Ronaldo

Für ten Hag steht extrem viel auf dem Spiel. Bereits jetzt wird er von vielen Seiten scharf kritisiert. Der Vorwurf: Der Niederländer zerstöre das Denkmal eines Superstars. So haben sich nun mehrere United-Legenden auf den United-Coach eingeschossen. Roy Keane etwa zeigt gegenüber Sky Verständnis für den Star-Kicker: «Ich würde mir mehr Sorgen machen, wenn Ronaldo jede Woche auf der Bank sitzen und sich kaputtlachen würde. Der Typ liebt den Verein.»

Ronaldos ehemaliger Mitspieler Rio Ferdinand meint: «Die Art, ihn zu behandeln, ist anders als bei allen anderen. Ich sage nicht, dass er recht hatte, aber es gibt manchmal besondere Spieler in einem Kader, für die die Dinge anders funktionieren.» Sogar ein Ex-Captain von Liverpool schaltet sich in den Streit ein. In seiner Daily-Mail-Kolumne schreibt Graeme Souness davon, dass United Ronaldo kleingemacht habe. Weiter verstehe er nicht, wie ten Hag überhaupt auf die Idee gekommen sei, dass die Nicht-Einwechslung ohne Reaktion auf Seiten Ronaldos bleiben würde.

Nur einer nimmt ten Hag in Schutz – zumindest ein bisschen: Gary Neville. Dieser äußert den Wunsch, dass sich alle Parteien friedlich die Hände geben, um dann jeder seinen eigenen Weg zu gehen: «Manchester United ist ohne ihn eine bessere Mannschaft – sie erzielt ohne ihn mehr Tore und gewinnt ohne ihn mehr Punkte.»

Zerstört United ein Denkmal?

Welche Rolle akzeptiert Ronaldo?

Doch ist das so? Gegen Everton schoss der 37-Jährige anfangs Oktober das Siegtor. Aber es ist auch so, dass United in den Spielen, in denen Ronaldo nur zu Kurzeinsätzen kam, meist gewann. Auch beim Everton-Spiel kam er von der Bank aus und überzeugte in der Folge auf dem Feld. Also er lieferte genau in der Joker-Rolle ab, in welcher ten Hag Ronaldo sieht.

Das Problem: In dieser sieht sich der Superstar nicht. Sollte Ronaldo seine neue Rolle aber nicht akzeptieren, wird ten Hag keine andere Wahl bleiben, als den Portugiesen loszuwerden. Zu viel Unruhe würde es ansonsten im Kader geben. Diese Vermutung bestätigt auch ein Bericht des «Mirror». Die britische Zeitung schreibt, dass der Verein Ronaldo im Januar loswerden möchte – egal was aus dem Gespräch unter vier Augen rauskommt. Laut der «Sun» soll vor allem Neapel an einem Transfer interessiert sein. 

«Der Club ist immer größer»

Es ist ziemlich genau zwanzig Jahre her, dass Ronaldo von Sporting zu ManUnited wechselte. Trainer damals war Sir Alex Ferguson, der stets predigte: «Es spielt keine Rolle, ob einer der beste Spieler der Welt ist. Der Club ist immer größer.»

Nun heißt der Coach von Manchester United Erik ten Hag und Ronaldo ist 37 Jahre alt. Die Philosophie von Ferguson hat sich – zumindest, wenn es nach dem Niederländer geht – nicht verändert. Doch wie sieht der fünfmalige Weltfußballer das? 

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