Von Kunstfotografin Künstler Jeff Dieschburg fängt sich eine Plagiatsklage ein
LUXEMBURG – Die chinesische Fotografin Jingna Zhang hat infolge der Plagiatsvorwürfe gegen Jeff Dieschburg rechtliche Schritte eingeleitet.
- von
- Nicolas Martin

Die chinesische Kunstfotografin Jingna Zhang, die dem Luxemburger Künstler Jeff Dieschburg vorwirft, von einem ihrer Bilder abgekupfert zu haben, hat nun Klage gegen ihn eingereicht, wie die Zeitung «Luxemburger Wort» am Dienstag berichtet. Ihr Rechtsanwalt, Vincent Wellens, hat das auf L’essentiel-Nachfrage bestätigt. «In den Medienäußerungen von Gaston Vogel, dem Rechtsanwalt von Herrn Dieschburg, hat sich bisher keine Änderung der Stellungnahme ergeben. Da die andere Partei ihren Fehler nicht einsieht, hat meine Mandantin dementsprechend keine andere Wahl, als vor Gericht zu gehen», sagte Wellens.
Jeff Dieschburg war im Rahmen der Biennale für zeitgenössische Kunst in Strassen ausgezeichnet worden. Daraufhin wurde er aufgrund der Ähnlichkeit seines preisgekrönten Kunstwerks mit einer der Fotografien der chinesischen Künstlerin Jingna Zhang von ihr des Plagiats beschuldigt. «Es wurde eine Unterlassungsklage gemäß des Urheberrechtsgesetzes eingeleitet», erklärte Wellens. Diese ziele unter anderem darauf ab zu verhindern, dass das Kunstwerk ausgestellt, verkauft oder reproduziert werden kann.
Künstler streitet Vorwürfe weiter ab
Nach Angaben des Anwalts hätte dies vermieden werden können, wenn der luxemburgische Künstler «seinen Fehler eingestanden und sich dafür entschuldigt hätte». Wellens behauptet, dass Dieschburg sich entschlossen habe, sich als Opfer darzustellen und versuche, eine Story darum zu erschaffen. Seine Mandantin habe dementsprechend keine andere Wahl, als darauf zu reagieren – sie laufe sonst Gefahr, dass ihre Fotografien der Öffentlichkeit frei zugänglich werden.
Der luxemburgische Künstler und sein Rechtsanwalt bestreiten den Vorwurf und berufen sich wiederholt auf das Prinzip, nach dem das Gesehene nachzuahmen im Kunstbereich eine gängige Praxis sei. Die Biennale hatte zunächst beschlossen, einen Sachverständigen zur Aufklärung der Affäre zu beauftragen. Letzlich zog sie sich zurück und überließ den beiden Parteien die Aufgabe, ein «kontradiktorisches Gutachten» zu erstellen.