Coronavirus In Luxemburg – Langsam sinkende Zahlen machen Fachleuten Sorgen

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Coronavirus In LuxemburgLangsam sinkende Zahlen machen Fachleuten Sorgen

LUXEMBURG – Angesichts der nahenden Feiertage zeigen sich Experten und Pflegekräfte von der Situation in Luxemburger Krankenhäusern besorgt.

225 wurden am Sonntag in den Krankenhäusern behandelt, davon 46 auf der Intensivstation.

225 wurden am Sonntag in den Krankenhäusern behandelt, davon 46 auf der Intensivstation.

Editpress/Julien Garroy

Das könne vor den Feiertagen nicht so bleiben, mit diesen Worten schlug Paul Wilmes, der Sprecher der Covid-19 Task Force bereits am 19. November Alarm. Da hatte Luxemburg durchschnittlich 700 Corona-Fälle pro Tag. Eine Woche später mussten Bars, Restaurants und Kinos schließen, um den Krankenhäusern bis Mitte Dezember «Luft zu verschaffen.»

Doch was haben die Maßnahmen bisher gebracht? Sie wurden bis in den Januar hinein verlängert, haben aber den erhofften Rückgang bei der Auslastung der Krankenhäuser bisher nicht gebracht. Unter dem Druck der Corona-Infektionen verschieben einige Kliniken bereits nicht notwendige Operationen und das Infektionsgeschehen bewege sich weiter auf einem hohen Niveau, wie Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) bei der letzten Pressekonferenz erklärte. Gleichzeitig kündigte die Ministerin am Freitag an, dass die Feiertage in diesem Jahr «anders» seien werden. Bei der Rückschau auf das Infektionsgeschehen vom 30. November bis zum 6. Dezember zeigen sich nur vereinzelte positive Signale. Insgesamt sind die Fälle weiter gestiegen (3797 Neuinfektionen) um pro Tag durchschnittlich 540 neue Fälle. Ein Anstieg von sieben Prozent im Vergleich zur Vorwoche.

«Die Maßnahmen reichen nicht aus»

In Krankenhäusern verschärft sich der Ton. «Bei einer Sterblichkeitsrate von rund einem Prozent werden fünf der 506 Menschen, die am Freitag positiv getestet wurden, nicht überleben», warnt Romain Nati, Direktor des Centre hospitalier de Luxembourg (CHL), auf Facebook. «Fünf Familien wissen noch nicht, dass sie ab 2021 trauern werden (...) Wir machen so weiter, Luxemburg», verdeutlicht Nati.

«Irgendetwas stimmt nicht mit den Maßnahmen», räumt Virologe Claude Muller am Freitag ein, während auch die Opposition härtere Töne anschlägt. «Die Maßnahmen reichen nicht aus und wurden viel zu spät ergriffen», befürchtet Martine Hansen, Vorsitzende der CSV-Fraktion in der Chamber.

(nm/L'essentiel)

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