Highschool in Portland – Lehrer entwaffnet Schüler mit Umarmung

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Highschool in PortlandLehrer entwaffnet Schüler mit Umarmung

Als ein Schüler im Klassenzimmer eine Waffe auf sich richtet, schreitet Lehrer Keanon Lowe ein. Er schafft es, den verzweifelten Teenager zu entwaffnen. Mit Mitgefühl.

Sportlehrer Keanon Lowe hat mit einem heldenhaften Eingreifen eine Tragödie verhindert. Der mit einer Schrotflinte bewaffnete Schüler Angel Granados-Diaz hatte das Schulgelände der Parkrose High School in Portland im US-Staat Oregon betreten und drohte, sich umzubringen. Lowe näherte sich dem Teenager und entwaffnete ihn mithilfe einer Umarmung.

Der Vorfall ist laut USA Today am 17. Mai geschehen. Weil die Geschichte für den Schüler noch ein gerichtliches Nachspiel hatte, wurden die Aufnahmen der Überwachungskamera bis Freitag von der Staatsanwaltschaft in Multnomah County unter Verschluss gehalten.

Schüler rannten in Panik aus dem Zimmer

Auf dem Video ist zu sehen, wie der damals 18 Jahre alte Granados-Diaz mit einer geladenen Waffe durch das Schulgelände geht. In seinem Klassenraum richtet er die Waffe auf sich selbst. Die Schulbehörden alarmieren Keanon Lowe, der an der Parkrose High School auch für die Sicherheit verantwortlich ist.

«Als ich die Tür öffnete, stand der Schüler mit einer Schrotflinte da, kaum zwei Meter von mir entfernt», schilderte Lowe den Vorfall vor Gericht. «Ich analysierte die Situation im Bruchteil einer Sekunde: Ich sah den Ausdruck in seinen Augen, schaute auf die Waffe und erkannte, dass sie echt war. Dann stürzte ich mich auf die Waffe und legte beide Hände darauf.» Zu jenem Zeitpunkt war Chaos im Klassenraum ausgebrochen, Granados-Diaz Mitschüler rannten in Panik hinaus.

Lowe umarmte den Schüler lange ganz fest

Keanon Lowe brachte auch den Schüler aus dem Raum. Im Gang – noch mit der Waffe in seiner rechten Hand – umarmte er ihn. Ein anderer Lehrer näherte sich und nahm Lowe die Waffe ab.

Der Sportlehrer ließ aber Granados-Diaz nicht los. «Ich habe ihn lange nur ganz fest gehalten und ihm gesagt, dass ich da bin, um ihn zu retten», sagte Lowe. «Ich hatte Mitleid mit ihm. Vor allem in jungen Jahren merkt man oft erst, was man tut, wenn es zu spät ist.»

Am 10. Oktober bekannte sich Granados-Diaz des unerlaubten Waffenbesitzes schuldig. Er wurde vom Gericht in Multnomah County zu drei Jahren auf Bewährung und einer verpflichtenden Psychotherapie verurteilt.

(L'essentiel/kle)

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