Gewerkschaften«Lehrerpraktikum führt zu Doppelbelastung»
LUXEMBURG - Die Lehrergewerkschaft SEW-OGBL kritisiert die Pläne der Regierung, ein dreijähriges Pflichtpraktikum für Lehramtsstudenten einzuführen.

Den Lehramtsstudenten sollen zu Beginn ihres Praktikums bereits 80 Prozent des Gehalts gezahlt werden.
Studenten, die Lehrer werden wollen, sollen bald ein zusätzliches Praktikum machen - damit ist Patrick Arendt, Präsident des Syndikats Erziehung und Wissenschaft (SEW) der Gewerkschaft OGBL, nicht einverstanden. Das Syndikat hat gestern Abend einen Gewerkschaftstag organisiert.
«Nach ihrem vierjährigen Studium sollen die Lehramtsstudenten ein dreijähriges Praktikum absolvieren, damit sie danach voll einsatzfähig sind», sagt Arendt. Das sei eine Doppelbelastung. Denn die Studenten müssten auch weiterhin Examen schreiben und darin insgesamt zwei Drittel der Punkte erreichen. Andernfalls laufen sie Gefahr, permanent vom Lehrerberuf ausgeschlossen zu werden. Anfang November will der Ministerrat über das Pflichtpraktikum diskutieren.
Darüber hinaus plädierte das SEW für eine Einführung des Ethik-Unterrichts anstatt des Religionsunterrichts und rief zu einer «breiten öffentlichen Diskussion über die Sprachausbildung in diesem Land» auf, «die kein Politiker bis jetzt gewagt hat, zu starten».
(L'essentiel)