Makaber – Leichen in Universität von Ratten angefressen

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MakaberLeichen in Universität von Ratten angefressen

Im Zentrum für Organspenden der Universität Paris Descartes wurden Tausende zersetzende Leichen entdeckt. Jetzt wird sich ein Untersuchungsrichter mit dem Fall befassen.

Die Pariser Staatsanwaltschaft wird einen makabren Fall im Zentrum für Organspenden (CDC) der Universität Paris Descartes untersuchen. Am Donnerstag gab die Behörde bekannt, dass sie der Anzeige mehrerer Familien sowie einem Bericht des Magazins «L'Express» nachgehen werde: Darin wurde behauptet, dass menschliche Leichen, die der Wissenschaft gespendet worden waren, in der Forschungseinrichtung der Universität «unter abscheulichen Bedingungen» gehalten wurden.

Der Artikel im November letzten Jahres hatte für Aufruhr gesorgt. L’Express beschrieb darin, wie die Überreste von Tausenden von Menschen, die dem CDC für Forschungszwecke gespendet worden waren, in dessen Räumen übereinander gestapelt lagen. Die nackten Leichen waren teilweise zerstückelt, ein abgetrennter Kopf lag etwa am Boden.

Leichen waren von Ratten angefressen

Die Bilder, die zum Bericht geführt hatten, stammten aus dem Jahr 2016. «Es sah aus wie ein Maßengrab – im Herzen von Paris», schrieb «L’Express». Einige Leichen seien von Ratten angefressen worden. Auf Bahren hätten verwesende Körper gelegen. Der Arm eines Toten sei abgetrennt auf dem Bauch eines anderen gelegen. Überall überquellende Abfallsäcke mit menschlichen Überresten.

Bereits vor dem Bericht waren über 80 Anzeigen gegen das CDC eingegangen, was schließlich zu dessen Schließung in 2018 führte. Eine Voruntersuchung im vergangenen Monat hatte ergeben, dass das Zentrum der Pariser Uni «schwerwiegende ethische Verstöße» begangen habe.

Dass in dem Fall nun ermittelt werde, «sind sehr gute Nachrichten», sagte am Donnerstag Frederic Douchez, ein Anwalt der Familien, die Anklage gegen das CDC erhoben hatten, gegenüber L’Express.

(L'essentiel/Karin Leuthold)

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