Nach Weylandt's TodLeopard-Fahrer verlassen Giro d'Italia
Nach dem symbolischen Zieleinlauf im Gedenken an ihren toten Teamkollegen haben die Leopard-Trek-Profis entschieden, vorzeitig aus der Italienrundfahrt auszusteigen.

«Unter den gegebenen Umständen können wir nicht einfach weiterfahren», erklärt Leopard-Kapitän Fabian Wegman. Nach einer Gedenkfahrt am Dienstag haben sich die Profis des Leopard-Teams am Abend dazu entschlossen, aus der Italienrundfahrt auszusteigen. «Die Fahrer mussten die Entscheidung selbst treffen. Sie nehmen schließlich am Rennen teil. Wir stehen völlig hinter ihrer Entscheidung», ließ Team-Manager Brian Nygaard am späten Dienstagabend mitteilen.
Zunächst hatte die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag gemeldet, dass Leopard-Trek das Rennen weiterfahren würde. Das entspreche dem Wunsch des Vaters von Wouter Weylandt.
Tyler Farrar steigt auch aus
Die vierte Etappe des Rennens am Dienstag war ganz dem Gedenken an den tödlich verunglückten Wouter Weylandt gewidmet. Arm in Arm hatten die acht Profis des Luxemburger Teams nach gut sechs Stunden Fahrtzeit die Ziellinie überschritten. Auch Tyler Farrar, Freund und Nachbar von Wouter Weylandt, fuhr ebenfalls mit der symbolischen «Spitzengruppe». Der US-Sprinter vom Team Garmin-Cervélo hatte bereits entschieden, den Giro vorzeitig zu verlassen.
Die Etappe war nach dem tödlichen Unfall aus der Wertung genommen und Wouter Weylandt gewidmet worden. Auf der Gedenkfahrt ohne Wertung blieben die Profis am Dienstag gut 90 Minuten hinter der Marschtabelle. Am Mittwoch soll es für die verbleibenden Teams beim Giro wieder heißen: Business as usual.
Abseits geparkt
Der Teambus der Luxemburger Leopard-Mannschaft war am Dienstag vor dem Start abseits geparkt und mit einem Zaun vor Schaulustigen abgesperrt worden. Fahrer aus allen Rennställen hatten der Teamleitung kondoliert - von den sonst üblichen Aufgeregtheiten vor Giro-Etappen war im Quarto dei Mille auf einem riesigen Parkplatz im quirligen Hafen von Genua nichts zu spüren.
L'essentiel Online
Prämien gehen an Familie Weylandt
Die Fahrerprämien der vierten Etappe der Italienrundfahrt werden an die Familie des tödlich verunglückten Wouter Weylandt überwiesen, erklärte Giro-Direktor Angelo Zomegan am Dienstag.