LuxemburgLeser findet Werbung für Hunde- und Katzenfleisch
LUXEMBURG - Ein «L'essentiel»-Leser findet ein Flugblatt im Briefkasten, auf dem Hunde- und Katzenfleisch im Großherzogtum zum Kauf angeboten wird.

Ein Leser hat ein Flugblatt im Briefkästen gefunden, auf dem Hunde- und Katzenfleisch angeboten wird.
«Einzigartig in Luxemburg!» steht auf einem Faltblatt, das am Mittwoch in mehreren Briefkästen in Luxemburg-Stadt aufgetaucht ist: Eine Werbung für Katzen- und Hundefleisch sowie das Angebot die «Tiere mit Würde auf Bestellung» zu schlachten.
«Soll das ein Witz sein?», fragte uns ein Leser als er uns das Faltblatt schickte. «Ich wohne in der Avenue de la Faïencerie in Luxemburg-Stadt. Das ganze Haus hat die Werbung erhalten», erzählt er, «ich bin schockiert und dachte sofort an Bilder aus China zu diesem Thema.»
Freiheits- oder Geldstrafe
«Wir können uns auch um Ihr Haustier kümmern», heißt es auf dem Flugblatt. «Mit dem Logo sieht es sehr professionell aus», meint unser Leser am Telefon. «Wenn Sie ein Herz haben, wird Sie diese Art von Botschaft berühren». Er vermutet möglicherweise sogar eine Kampagne hinter den Faltblättern.
Die Abteilung des Veterinäramts teilt auf L'essentiel-Anfrage mit, dass die Herstellung, die Vermarktung und der Verkauf von Hunde- und Katzenfleisch im Großherzogtum durch das Tierschutzgesetz vom 27. Juni 2018 verboten sei. «Mit Ausnahme natürlich von Produkten, die für wissenschaftliche oder medizinische Zwecke verwendet werden». Wer dagegen verstößt riskiert eine Freiheitsstrafe zwischen acht Tagen und drei Jahren oder eine Geldstrafe zwischen 251 und 200.000 Euro bestraft werden.
Soziales Experiment
Gegen 16 Uhr erreichte uns eine anonyme Nachricht, dass es sich bei dem Flugblatt um ein soziales Experiment handele. «Wenn Sie dieses Angebot beunruhigt, dann ersetzen Sie einfach das Wort ‹Katze› durch ‹Schwein› und ‹Hund› durch ‹Kuh›», heißt es darin. Welches Tier Gräueltaten erdulde, sei egal. Mit den Flugblättern wolle der Urheber erreichen, dass die Menschen ihr Konsumverhalten hinterfragen. Sie seien zusammen mit einem Desinfektionsmittel und einer Schutzmaske ausgeliefert worden.
Natürlich würden keine Hunde oder Katzen geschlachtet. «An alle die bestellen wollten: Es tut uns Leid», schreiben die anonymen Urheber.
(fl/L'essentiel)