Corona-Pandemie – Lokale Lockdowns sind in Luxemburg keine Option

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Corona-PandemieLokale Lockdowns sind in Luxemburg keine Option

LUXEMBURG – Um zu verhindern, dass die Ausbreitung des Sars-CoV-2-Virus unkontrollierbar wird, setzt sie Regierung bisher darauf, Hochrisikokontakte aufzuspüren.

Laut Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) setzt die Regierung auf die Verfolgung von Hochrisikokontakten.

Laut Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) setzt die Regierung auf die Verfolgung von Hochrisikokontakten.

Editpress/Tania Feller

Das Großherzogtum kämpft seit einigen Tagen wieder mit relativ vielen Corona-Neuinfektionen. Gesundheitsministerin Paulette Lenert rief die Bevölkerung zur Vorsicht auf und erklärte, dass eine zweite Welle dringend verhindert werden müsse. Deutschland, Portugal oder Spanien haben in den vergangenen Wochen mit lokalen Lockdowns auf steigende Fallzahlen reagiert. Eine Maßnahme, die in Luxemburg «derzeit nicht vorgesehen» ist, wie Lenert ausführt.

Es sei diesbezüglich schwierig die kritische Schwelle der Neuinfektionen festzulegen. Es ist also nicht klar, ab wie vielen Neuinfektionen ein örtlich begrenzter Lockdown Sinn ergibt. Die gezielte Verfolgung von Hochrisikokontakten «erlaubt es uns aber, einen Ausbruch zu vermeiden, der die Ausbreitung unkontrollierbar machen könnte», sagt Lenert.

Infizierte hatten im Schnitt Kontakt zu 15 Personen

Die Rückverfolgung der Infizierten wird von einer speziellen Zelle durchgeführt. Sie identifiziert zunächst, mit welchen Personen die positiv getestete Person direkten Kontakt hatte. Dann wird der Zeitraum bestimmt, in dem das Übertragungsrisiko besonders hoch war. Als direkter Kontakt gilt jede Person, die mit dem Infizierten unter einem Dach lebt, oder länger als 15 Minuten mit ihm verbrachte, ohne den Sicherheitsabstand von zwei Metern eingehalten zu haben.

Sobald diese Kontaktpersonen identifiziert sind, werden sie informiert und erhalten Anweisungen für die Quarantäne. Fünf Tage nach dem Kontakt wird getestet, ob das Virus weitergegeben wurde. «Durchschnittlich hatte ein Infizierter Kontakt mit 15 Personen», erklärt das Gesundheitsministerium.

Jede Person, die positiv auf das Sars-CoV-2-Virus getestet wurde, wird den Gesundheitsbehörden gemeldet, unabhängig davon, ob sie aus Luxemburg kommt, oder Grenzgänger ist. Die Kontaktverfolgung wird auch unabhängig vom Wohnort durchgeführt. Positive Fälle sowie ihre Kontakte im Ausland werden auch den Gesundheitsbehörden der jeweiligen Länder gemeldet.

(Mathieu Vacon/L'essentiel)

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