GesundheitswesenLuxemburg braucht mehr spezialisierte Krankenpfleger
BELVAL – Die Uni.lu wird ab dem nächsten Studienjahr vier neue Studiengänge in Pflegewissenschaften einführen, um den Mangel an spezialisierten Fachkräften zu beheben.
- von
- Yannis Bouaraba

Um dem Mangel an speziellen Pflegeberufen zu begegnen, werden ab September neue Studiengänge angeboten.
Die Universität Luxemburg hat auf Anregung des Ministeriums für Hochschulbildung und Forschung einen Gang höher geschaltet, um den Mangel an Berufen im Gesundheitswesen zu beheben. Vier neue Studiengänge in spezialisierten Pflegewissenschaften werden ab dem nächsten Studienjahr und drei weitere ab 2024 angeboten.
«Die Universität zeigt, dass sie nicht nur eine Universität in Luxemburg ist, sondern auch eine Universität für Luxemburg und dass sie die wichtigen und notwendigen Entwicklungen in unserem Land unterstützt», sagte der Minister für Hochschulbildung und Forschung, Claude Meisch, im Rahmen der Vorstellung der neuen Studiengänge.
Medizinisch-technischer Assistent für Chirurgie, Krankenpfleger für Anästhesie und Reanimation, Krankenpfleger für Kinderheilkunde und Krankenpfleger für Psychiatrie: vier neue Ausbildungen in Fachbereichen, in denen Profile rar sind, wie der unabhängige Bericht von Marie-Lise Lair-Hillion im Jahr 2019 feststellte.
Den Beruf attraktiver machen
«Die Krankenhauseinrichtungen stehen in Konkurrenz zueinander. Sie handeln mit den künftigen Absolventen ein Anstellungsversprechen aus, noch bevor das Studium abgeschlossen ist», hieß es in dem Bericht zu den genannten Fachrichtungen. Demnach soll es für bestimmte Stellen, wie z.B. Anästhesiepfleger, bis zu sechs Monate dauern, bis eine Stelle besetzt ist.
Die Regierung setzt in Zusammenarbeit mit der Universität Luxemburg auf die lokale Ausbildung. «Die Idee ist, sich an anderen Studiengängen zu orientieren, die in ganz Europa und Nordamerika angeboten werden, und diese Studiengänge in Pflegewissenschaft an der Universität anzusiedeln, um Ausbildung und Forschung zu verbinden», erklärt Laurence Bernard, Co-Direktorin der Studiengänge. Die vier Spezialisierungsstudiengänge, die im Herbst starten werden, richten sich auch an bereits diplomierte Fachkräfte.
Die Verantwortlichen für die Studiengänge wollen aber auch das Image eines Berufs wieder aufpolieren, dessen Angehörige auf dem Höhepunkt der Covid-19-Pandemie besonders gelitten haben. «Unser Wunsch für die Krankenpfleger ist es, in ihnen wieder die Leidenschaft für ihren Beruf zu entfachen, die einigen verloren gegangen ist. Neben den fortgeschrittenen Kompetenzen, die wir ihnen anbieten möchten, wollen wir ihnen auch die Lust und den Stolz auf ihre Tätigkeit zurückgeben», erklärt Co-Direktorin Marie Friedel. Sie ist der Meinung, dass das Angebot dieser Bachelorstudiengänge die Attraktivität des Berufs und seiner Fachrichtungen steigern wird.