Paulette Lenert: Luxemburg droht ein Mangel an Antibiotika

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Paulette LenertLuxemburg droht ein Mangel an Antibiotika

LUXEMBURG – Auch dem Großherzogtum drohen mögliche Engpässe bei bestimmten Medikamenten, wie die Gesundheitsministerin am Freitag eingeräumt hat. Die Ärzte des Landes seien alarmiert worden.

Einen nationalen Vorrat an Medikamenten plant Luxemburgs Regierung derzeit nicht.

Einen nationalen Vorrat an Medikamenten plant Luxemburgs Regierung derzeit nicht.

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Mehrere europäische Länder sahen sich in den vergangenen Wochen mit einem Mangel an bestimmten Medikamenten und Antibiotika – wie Paracetamol oder Amoxicillin – konfrontiert. Grund hierfür sollen die Schwierigkeiten bei der Versorgung aus China sein, wo die Rohstoffe für diese Medikamente hergestellt werden. Ein solches Risiko besteht laut Gesundheitsministerin auch für Luxemburg.

«Ein möglicher Mangel an bestimmten Medikamenten und Antibiotika ist nicht ausgeschlossen», erklärt die Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) auf Anfrage des CSV-Abgeordneten Jean-Marie Halsdorf. Darüber hinaus räumt sie auch eine Abhängigkeit Luxemburgs von seinen Nachbarländern ein – insbesondere von Belgien – um sich mit Medikamenten einzudecken. Doch auch die angrenzenden Länder wie auch der Rest Europas kämpfen derzeit mit einer «begrenzten Verfügbarkeit von Antibiotika», so die Gesundheitsministerin.

Kein nationaler Vorrat geplant

Um zu verhindern, dass es zu einem echten Mangel kommt, sind Ärzte im Land dazu angehalten worden, «Antibiotika und andere Medikamente nur im Bedarfsfall und sie nicht zu dem alleinigen Zweck zu verschreiben», damit die Patienten für den Fall der Fälle einen Vorrat anlegen können. Das Ganze soll dazu dienen, Patienten, die wirklich Antibiotika benötigen, diese nicht vorzuenthalten.

Der Abgeordnete Halsdorf hat vorgeschlagen, für diesen Winter einen nationalen Vorrat anzulegen, der im Falle eines Mangels eingesetzt werden solle. Die Ministerin hingegen schien von dieser Idee nicht begeistert zu sein. «Derzeit sind nur wenige Antibiotika verfügbar, die Einrichtung eines nationalen Vorrats wäre unsinnig. Eine solche Lagerung würde bedeuten, dass Behandlungen für Patienten, die sie in anderen europäischen Ländern benötigen, nicht verfügbar wären», so Paulette Lenert. Außerdem könnte es gemäß der LSAP-Politikerin zu einem Schneeballprinzip führen, wenn mehrere Länder entscheiden würden, einen Vorrat anlegen. Es würde die Situation nur noch verschlimmern, da viele vorhandene Antibiotika somit blockiert würden.

(jw)

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