AKW in BelgienLuxemburg fordert Schließung von Reaktoren
LUXEMBURG – In den belgischen Atomreaktoren Tihange 2 und Doel 3 ereignen sich oft Zwischenfälle. Nun bittet Luxemburg gemeinsam mit Deutschland, sie vom Netz zu nehmen.

Luxemburg und Deutschland fordern die Abschaltung der belgischen Pannenreaktoren Tihange 2 und Doel 3.
Der Regierungsrat will sich der deutschen Forderung nach der Abschaltung von zwei belgischen Pannenreaktoren anschließen. Das haben belgische Medien an diesem Sonntag berichtet. Luxemburg habe beschlossen, sich «der Forderung der deutschen Regierung anzuschließen und die belgische Regierung zu bitten, vorübergehend die beiden Kernreaktoren Doel 3 und Tihange 2 zu schließen, bis neue Sicherheitsuntersuchungen durchgeführt werden», erklärte die Regierung in einer Mitteilung.
Die deutsche Bundesregierung hatte Belgien vor einigen Tagen ersucht, die zwei Atomreaktorblöcke aus Sicherheitsgründen vorübergehend vom Netz zu nehmen. Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) bat die Regierung in Brüssel, Tihange 2 und Doel 3 «bis zur Klärung offener Sicherheitsfragen» herunterzufahren, wie ihr Ministerium am Mittwoch mitteilte. In den Reaktordruckbehältern der beiden Anlagen waren Risse gefunden worden. Die unabhängige Reaktorsicherheitskommission kann demnach nicht bestätigen, dass sie auch im Störfall sicher wären. Hinweise auf das Gegenteil gebe es allerdings auch nicht.
Die Reaktoren Doel und Tihange befinden sich jeweils 230 und 100 Kilometer von der Grenze zu Luxemburg entfernt und produzieren zusammen über ein Drittel der Leistung der sieben belgischen Reaktoren. Im Jahr 2012 wurden sie nach der Entdeckung von Rissen für zwei Jahre geschlossen. Im vergangenen Dezember waren sie wieder in Betrieb gegangen. Im Januar hatte das Großherzogtum bereits Besorgnis zum Ausdruck gebracht.
(jd/L'essentiel/afp)