Live-PressekonferenzLuxemburg hat Land für 325.000 weitere Einwohner
LUXEMBURG – Das Großherzogtum verfügt drei neuen Studien zufolge über genug Landreserven, um den Bau von 142.000 Wohnungen zu ermöglichen.

Luxemburg verfügt derzeit über 5018 Hektar Landreserven, 3750 Hektar könnten für den Wohnungsbau genutzt werden.
Luxemburg verfügt derzeit über 5018 Hektar Landreserven. Dies geht aus einem Bericht hervor, der am Montag vom Ministerium für Wohnungsbau und vom Ministerium für Raumordnung vorgestellt wurde. Bei der Vorstellung von insgesamt drei Studien wurde hervorgehoben, dass davon 3750 Hektar für den Wohnungsbau genutzt werden könnten. «Es wird geschätzt, dass dort 142.000 Wohnungen für mehr als 300.000 zusätzliche Einwohner gebaut werden könnten», erklärt Claude Turmes, Minister für Energie und Raumordnung.
Der Wohnungsbau würde somit 64 Prozent der Landreserven ausmachen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich die Studien derzeit auf 89 Gemeinden stützen und demnächst um 13 weitere Gemeinden ergänzt werden. Die meisten davon befinden sich um die Hauptstadt und in der südlichen Region. Den Statec-Prognosen zufolge würde die nationale Landreserve damit für die nächsten 26 Jahre ausreichen. «Es ist nicht notwendig, die Bauzonen zu vergrößern, sondern die Fragmentierung der Landschaft einzuschränken», sagt Claude Turmes. Die verfügbaren Landreserven haben seit der letzten Studie von 2016 zugenommen. Darüber hinaus könnten 15 Prozent in Industrie- und Gewerbegebieten und 10 Prozent in gemischten Gebieten genutzt werden.
« Privateigentum darf nicht die Explosion der Wohnungspreise anheizen »
Im Detail besitzen 3447 Personen (0,5 Prozent der Wohnbevölkerung), die Hälfte der verfügbaren Reserven. Wie kann dieses Potenzial schnell mobilisiert werden, um die Wohnungsproblematik anzugehen? Es gibt Instrumente wie den Pakt Logement 2.0 für Gemeinden oder die zukünftige nationale Grundsteuer, aber «es ist auch wichtig, die Mentalität der Gesellschaft zu ändern», meint Henri Kox, Minister für Wohnungsbau. Seiner Meinung nach «darf Privateigentum nicht die Explosion der Wohnungspreise anheizen». Der Preisindex für Bauland ist zwischen 2019 und 2020 um 16,9 Prozent gestiegen. Ein Kostenfaktor, dessen Eindämmung «von größter Bedeutung» ist, wie die beiden Minister am Montag klarstellten.
Konkret könnten 9226 einzelne Parzellen (die sogenannten Baulücken), die überwiegend Privatpersonen gehören, mit einer einfachen Genehmigung bebaubar gemacht werden. «Diese Mobilisierung ist machbar, vorrangig und dringend», so Henri Kox.
(nc/L'essentiel)