Welterschöpfungstag – Luxemburg hat Ressourcen bereits aufgebraucht

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WelterschöpfungstagLuxemburg hat Ressourcen bereits aufgebraucht

LUXEMBURG – Der NGO Global Footprint Network zufolge hat das Großherzogtum gemessen an der Einwohnerzahl mehr Ressourcen verbraucht als natürlich nachwachsen können.

Am Montag hat Luxemburg seinen Erdüberlastungstag für das Jahr 2021 erreicht.

Am Montag hat Luxemburg seinen Erdüberlastungstag für das Jahr 2021 erreicht.

Editpress/Alain Rischard

Am Montag hat Luxemburg seinen Erdüberlastungstag für das Jahr 2021 erreicht. Ab Dienstag verbraucht Luxemburg demnach mehr Ressourcen als auf natürliche Art und Weise nachwachsen oder regenerieren können. Das geht aus dem Ranking der NGO Global Footprint Network hervor, die den Verbrauch von Energie und Rohstoffen im Verhältnis zu den verfügbaren Ressourcen misst. Das Großherzogtum wäre demnach das zweitschlechteste Land der Welt, hinter Katar, das seit dem 9. Februar auf ökologischem Pump lebt.

«Die Situation ist in Luxemburg besonders, weil der ökologische Fußabdruck auf der Basis der Einwohnerzahl berechnet wird, während er auch von vielen Grenzgängern produziert wird», erklärt Romain Poulles, Direktor des Obersten Rates für nachhaltige Entwicklung. Er verweist auch auf «die Industrie, die viel Energie verbraucht». Seiner Meinung nach sollte jedoch «das, was exportiert wird, abgezogen werden, was nicht immer der Fall ist, insbesondere bei Dienstleistungen», sagt Poulles. Luxemburg hätte demnach dann zwar immer noch einen zu großen Fußabdruck wäre aber auf einem Niveau, das mit den Nachbarländern vergleichbar ist.

Für ein anderes Modell

Den Einfluss der Covid-19-Pandemie auf den ökologischen Fußabdruck mit Sicherheit zu bestimmen bleibe schwierig, heißt es von Seiten Global Footprint Network, das die «Unvorhersehbarkeit» der Daten hervorhebt. Im vergangenen Jahr fiel der Tag der globalen Überschreitung auf den 21. August, drei Wochen nach dem Vorjahr. Die Berechnung für 2021 ist noch nicht festgelegt.

«Die CO2-Emissionen sind um sieben Prozent zurückgegangen, allerdings zu einem enormen wirtschaftlichen, also wenig nachhaltigem, Preis», sagt Romain Poulles. Er sieht die Notwendigkeit, «das derzeitige Muster der Messung der wirtschaftlichen Entwicklung zu durchbrechen», insbesondere indem man aufhört, das BIP als «Hauptindikator» zu verwenden. Poulles geht jedenfalls davon aus «dass es keine vollständige Rückkehr zur vorherigen Situation geben wird, wenn die Krise vorbei ist».

(jg/L'essentiel)

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