Bissen – Luxemburg hat Supercomputer eingeweiht

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BissenLuxemburg hat Supercomputer eingeweiht

LUXEMBURG – Am Montag wurde der Supercomputer MeluXina eingeweiht. Für Forschende und Ingenieure hat die Technologie viele Vorteile zu bieten.

Großherzog Henri war bei der Einweihung des Supercomputers anwesend.

Großherzog Henri war bei der Einweihung des Supercomputers anwesend.

SIP/Julien Warnand

Am Montag wurde der luxemburgische Supercomputer MeluXina von Großherzog Henri und Premierminister Xavier Bettel eingeweiht. Optisch erinnert er an die ersten Computern der 1970er Jahre, doch seine Leistung kann man mit den alten Maschinen nicht mehr vergleichen. Seine Rechenleistung beträgt 10 Petaflops, was 10 Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde entspricht.

Naheliegender Kandidat: Goodyear

Zur Inbetriebnahme der Maschine, die im Rechenzentrum von Luxconnect untergebracht ist, wurden rund 50 Mitarbeiter eingestellt. Doch was ist der eigentliche Zweck dieses Systems? «High-Performance-Computing hilft Forschern und Ingenieuren, bessere Produkte oder Verfahren zu entwickeln», erklärt Wirtschaftsminister Franz Fayot. «Zahlreiche Vorteile, wie präzises Designen komplexer Teile, die Verkürzung der Markteinführungszeit von Produkten oder die Reduzierung von Materialkosten, sind dank des Geräts geboten.»

LuxProvide ist zuständig für den Betrieb von MeluXina und hat als Test ein erstes kostenloses Angebot ins Leben gerufen. 38 Akteure sind auf dieses angesprungen, darunter die Universität Luxemburg und List, sowie weitere Unternehmen. «Goodyear, die viel Wert auf Rechenleistung legen, war beispielsweise ein für uns naheliegender Kandidat», erklärt Franz Fayot weiter.

In den Serverräumen (5000 Quadratmeter) wird ein Teil von MeluXina für öffentliche Forschungspartnerschaften zur Verfügung stehen. Gleichzeitig können Unternehmen Rechenkapazität und Know-how erwerben. «Die Preise werden nicht veröffentlicht», informiert Luxprovide.

Xavier Bettel freut sich insbesondere darüber, dass Luxemburg nun über eine «Anlaufstelle» für Daten und Berechnungen verfüge. «Dieser Supercomputer ist keine Revolution, sondern eine logische Konsequenz der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes», sagt er. «Luxemburg ist viel größer als es auf der Weltkarte erscheint.»

(ol/L'essentiel)

Ein europäisches Projekt

MeluXina (Name deutet auf Legende der Melusina hin) ist in ein europäisches Netzwerk bestehend aus acht Supercomputern eingebunden. Dieses Netzwerk wird vom EuroHPC Joint Undertaking mit Sitz in Luxemburg umgesetzt. Die Investition für Meluxina beläuft sich auf 30,4 Millionen Euro (65 Prozent zahlt der luxemburgische Staat, 35 Prozent die EU).

Stromversorgung durch grüne Energie

Meluxina verbraucht 1,5 Megawatt pro Stunde. Der Computer wird ausschließlich mit Ökostrom betrieben, der zum Teil von Kilowatt stammt, einem Blockheizkraftwerk, das mit Holzabfällen versorgt wird.

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