EU-Kommission – Luxemburg ist Nutznießer des EU-Budgets

Publiziert

EU-KommissionLuxemburg ist Nutznießer des EU-Budgets

LUXEMBURG – Die Europäische Kommission in Brüssel gab am Montag bekannt, welche finanziellen Leistungen die einzelnen Länder der EU erbringen oder erhalten.

Derzeit arbeiten insgesamt 12.900 Menschen für EU-Organe mit Sitz in Luxemburg.

Derzeit arbeiten insgesamt 12.900 Menschen für EU-Organe mit Sitz in Luxemburg.

DPA/Thierry Monasse

Luxemburg profitiert von den Förderungen der EU. Mit einem 12 Millionen Euro Plus bildet das Großherzogtum das Schlusslicht der Netto-Empfängerliste des EU-Haushalts. Das allerdings erst seit 2016. Zuvor war Luxemburg eines der nettozahlenden Länder. Luxemburg sei laut EU-Kommission «unter dem Strich Nutznießer des EU-Haushalts», da das Land von EU-Programmen zur Unterstützung von Landwirtschaft, Forschung und regionaler Entwicklung profitiere.

Auch dass viele Organe der EU im Großherzogtum ansässig sind, bereite dem Land viele wirtschaftliche Vorteile. Derzeit arbeiten insgesamt 12.900 Menschen für EU-Organe mit Sitz in Luxemburg.

Weitere Nettoempfänger sind Rumänien, Griechenland, Ungarn und Tschechien. An der Spitze der Empfänger steht Polen. 7,1 Milliarden Euro habe das Land im vergangenen Jahr von der EU zurückerhalten.

Deutschland ist größter Nettozahler

Deutschland ist der größte Nettozahler der EU – und das mit Abstand. Demnach habe Deutschland vergangenes Jahr fast 13 Milliarden Euro mehr in den EU-Haushalt eingezahlt als zurückbekommen. Frankreich steht mit 8,2 Milliarden Euro auf Rang zwei. Großbritannien landet auf dem dritten Platz mit 5,6 Milliarden Euro. Die weiteren Nettozahler sind Italien (2,3 Milliarden Euro), Niederlande (2,1 Milliarden Euro), Schweden (1,6 Milliarden Euro), Belgien (1,2 Milliarden Euro), Österreich (791 Millionen Euro), Dänemark (784 Millionen Euro) und Finnland (294 Millionen Euro).

Nettozahler sollen noch mehr drauf legen

Der EU-Haushalt wird von den EU-Mitgliedstaaten finanziert. Je stärker die Wirtschaftskraft eines Mitgliedstaates also, desto höher die Beitragszahlungen. Insgesamt gäbe die EU laut EU-Kommission 136,4 Milliarden Euro aus. Bald steht die EU jedoch vor einem finanziellen Problem: Denn durch den Brexit von Großbritannien entsteht eine finanzielle Lücke. Diese solle laut eines Vorschlags des EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger dadurch gedeckt werden, dass alle Nettozahler weitere zehn Milliarden Euro einzahlen sollten.

(L'essentiel/afp)

Deine Meinung