A60 bei St. Vith – Luxemburg profitiert von Rasthof-Plänen

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A60 bei St. VithLuxemburg profitiert von Rasthof-Plänen

LUXEMBURG - Luxemburg will mehr Touristen ins Ösling locken. Das Land plant daher, sich am Umbau einer ehemaligen Zollanlage an der deutsch-belgischen Grenze zu beteiligen.

So soll die geplante Rastanlage an der A60 bei St. Vith aussehen. (Grafik: Architekturbüro Paffenholz, Blankenheim)

So soll die geplante Rastanlage an der A60 bei St. Vith aussehen. (Grafik: Architekturbüro Paffenholz, Blankenheim)

Das Projekt steht noch in den Startlöchern, doch die Teilnehmer sind bereits richtig motiviert. An der deutschen A60 bei Winterspelt unweit der belgischen und luxemburgischen Grenze wollen die drei Länder ein gemeinsames Touristenportal aufbauen, um für die umliegende Region zu werben.

Hintergrund ist, dass ein privater Investor vor drei Jahren die ehemalige Zollanlage Steinebrück an der deutsch-belgischen Grenze erworben hat und sie in eine Raststätte umbauen will. Auf dem Rasthof planen Luxemburg, Deutschland und Belgien ein Empfangsportal für Touristen einzurichten, in dem sie das luxemburgischen Ösling, die deutsche Eifel und die belgischen Ardennen präsentieren.

Tourismus-Strom garantiert

«Wir haben großes Interesse an dem Projekt teilzunehmen», sagt Stéphanie Empain, Geschäftsführerin des Office Régional du Tourisme des Ardennes Luxembourgeoises. «Es macht Sinn, Ardennen und Eifel zusammen zu vermarkten», so Empain weiter. Dass das luxemburgische Ösling dabei nicht in der unmittelbaren Nähe der geplanten Raststätte liegt, ändert für Empain nichts an der Sache: «Die 20 bis 30 Kilometer, die die Zollanlage von Luxemburg entfernt liegt, sind nicht viel. Da können die Touristen auch bei uns im Land vorbeischauen.»

Dabei könne das Projekt gut von der Entscheidung der neuen rheinland-pfälzischen Regierung profitieren, den Hochmoselübergang bei Zeltingen-Rachtig weiter zu bauen, meint Patrick Heuschling vom Luxemburger Tourismusministerium. «Die Fortführung der A60 bis zum Binger Kreuz wird somit Realität. So wird die Verkehrsmenge auf dieser Autobahn erhöht.»

Projekt stößt an rechtliche Probleme

Doch bevor die Zusammenarbeit über die Grenzen hinweg konkret wird, muss das Projekt zuerst einige rechtliche Hürden überwinden. Da die Zollanlage und das umliegende Gelände in privater und nicht in staatlicher Hand sind, dürfen sie nach deutschem Gesetz keinen direkten Zugang zur Autobahn haben. Der Investor will dies nun klären. Außerdem soll ein grenzüberschreitendes Konzept der beteiligten Länder und Regionen für die gemeinsame Entwicklung des Tourismus erstellt werden.

«Wir waren uns nach unserem letzten gemeinsamen Treffen einig, dass wir einen Schritt nach dem anderen machen. Die Beteiligung Luxemburgs wird davon abhängen, was dort an der A60 legal angeboten werden kann», stellt Stéphanie Empain klar. Auch das Tourismusministerium ist sich in dieser Frage einig: «Erst nach der Erfüllung aller Voraussetzungen kann die Einbindung der verschiedenen touristischen Partner in Betracht gezogen werden.»

Die Projektteilnehmer planen dabei, kein Personal für das Touristenbüro einzustellen. Die Touristen sollten sich interaktiv über die Region informieren, so Empain. So wollen die Planer multimediale Tafeln aufstellen und Broschüren auslegen, um auf die Region Eifel-Ardennen aufmerksam zu machen. Ein Laden für regionale Produkte mit Verkaufspersonal ist jedoch geplant.

Irina Figut/L'essentiel Online

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