ABBL: Luxemburg sieht keine Gefahr durch Schieflage der Silicon Valley Bank

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ABBLLuxemburg sieht keine Gefahr durch Schieflage der Silicon Valley Bank

LUXEMBURG – Die Banken- und Bankiersvereinigung ABBL sieht die Stabilität des luxemburgischen Finanzsystems infolge der Schieflage der amerikanischen Silicon Valley Bank (SVB) nicht gefährdet.

Auch der deutsche Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sieht nach der Insolvenz der SVB keine größeren Risiken für die Finanzstabilität in Deutschland und Europa.

Auch der deutsche Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sieht nach der Insolvenz der SVB keine größeren Risiken für die Finanzstabilität in Deutschland und Europa.

AFP

Plötzlich ging alles ganz schnell: Binnen weniger Tage verlor die Silicon Valley Bank (SVB) das Vertrauen von Anlegern und Kunden. Am Freitag übernahm die US-Einlagensicherung FDIC die Kontrolle und schloss die Bank. Die Schockwellen reichten bis nach Luxemburg. Droht eine neue weltweite Finanzkrise wie 2008? Experten sehen diese Gefahr bisher nicht.

Bedenken bezüglich der möglichen Auswirkungen auf die Wirtschaft schmälerten zwar das Vertrauen, doch sei es «sehr unwahrscheinlich, dass es in Luxemburg oder Europa zu einer solchen Situation kommt», sagte ein Sprecher der Luxemburger Banken- und Bankiersvereinigung ABBL am Montag auf L'essentiel-Anfrage.

Die infolge der Finanzkrise im Jahr 2008 verschärften Bankenstandards, schreiben kurzfristige positive Liquiditätsreserven vor. «Diese Art von Grundregeln gelten in den USA nur für große Banken, in Europa hingegen für alle», so die ABBL weiter. Auch das auf Technologieunternehmen fokussierte und kaum diversifizierte Geschäftsmodell der SVB sei besonders und in Sachen Risikomanagement unzureichend. «Hierzulande muss unbedingt diversifiziert werden und man darf sich gegenüber bestimmten Kundengruppen nicht übermäßig exponieren. Es gibt gewisse Sicherheitsvorkehrungen», erklärt die ABBL.

Die Lage wird genau beobachtet

Auch der deutsche Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sieht nach der Insolvenz der SVB keine größeren Risiken für die Finanzstabilität in Deutschland und Europa. Die US-Regierung und die Finanzinstitutionen hätten «entschlossen gehandelt», sagte Lindner am Montag vor den Beratungen der Euro-Länder in Brüssel. Die deutschen wie europäischen Finanzaufsichtsbehörden beobachteten die Lage genau.

In Luxemburg gab es keine SVB-Tochtergesellschaft, und wenn hätte die Kommission zur Überwachung des Finanzsektors CSSF nicht nur die fragliche Niederlassung, sondern auch die gesamte Gruppe beaufsichtigt, meint die ABBL abschließend.

(MV/dpa)

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