Eignungstests – Luxemburger Armee ändert Auswahlverfahren

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EignungstestsLuxemburger Armee ändert Auswahlverfahren

LUXEMBURG - Viele Bewerber scheitern an den Aufnahmetests bei der Luxemburger Armee. Die Regierung setzt nun auf Gegenmaßnahmen – die Qualität der Ausbildung soll nicht sinken.

Luxemburg reformiert das Auswahlverfahren für den freiwilligen Dienst bei der Armee.

Luxemburg reformiert das Auswahlverfahren für den freiwilligen Dienst bei der Armee.

Editpress/Alain Rischard/editpress

Nur jeder fünfte Bewerber hält das beinharte Auswahlverfahren der Luxemburger Armee bis zur Vereidigung durch. 40 Prozent scheitern bereits beim schriftlichen Aufnahmetest, weitere 35 Prozent lassen die notwendige körperliche oder psychologische Eignung vermissen. Damit der heimischen Armee nicht über kurz oder lang die Soldaten ausgehen, will die Regierung jetzt gegensteuern, wie Staatssekretärin Francine Closener am Montag erklärte.

Ab dem Schuljahr 2016/2017 bietet das Technische Lyzeum Ettelbrück einen Vorbereitungskurs für den Armeedienst (Copral) an, der sich an 17- bis 24-jährige Interessierte richtet. Das Ziel: Die Teilnehmer sollen besser auf die schriftlichen und sportliche Leistungsprüfungen bei der Armee vorbereitet werden. Auf dem Stundenplan stehen primär die drei Amtssprachen und Arithmetik. Sport und regelmäßige «Schnuppertage» in der Kaserne Diekirch sind weitere Schwerpunkte des Vorbereitungskurses. «Durch den Copral wird das Auswahlverfahren verbessert und die Ausfallquote wird sinken», sagt Closener.

Latte bei Sporttests wird niedriger gelegt

Für die nächste Auswahlprüfung im Oktober und November wurde der sogenannte psychotechnische Eignungstest überarbeitet und um ein psychologisches Examen ergänzt. Auf Anraten des «Luxembourg Institute of Health» wird die physische Beanspruchung der Rekruten in der Grundausbildung angepasst, um die Zahl der Verletzungen in Grenzen zu halten. Viele Anwärter blieben deshalb in den vergangenen Jahren auf der Strecke. Closener beteuerte aber, dass es «keine Nivellierung nach unten» im Auswahlverfahren geben werde.

Wer das Auswahlverfahren übersteht, darf dann die Basisausbildung (IB) beginnen, die vier Monate dauert. Nach einem Zeitraum von drei Jahren nimmt der freiwillige Soldat ein Jahr lang an einem Umorientierungsverfahren teil, das ihn auf die Berufswelt vorbereiten soll. Fast alle (88,5 Prozent) der freiwilligen Soldaten finden nach ihrem Militärdienst eine Anstellung beim Staat oder in der Privatwirtschaft beziehungsweise setzen danach ihr Studium fort, wie das Verteidigungsministerium betonte.

Weitere Infos auf www.armee.lu oder im neuen Informationsbüro der Armee, das Ende September auf 15, Boulevard Royal, in der Hauptstadt eröffnet.

(jt/L'essentiel)

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