Hart, härter, «Dizzy»Luxemburger Extremsportler geht an den Start
LUXEMBURG/USA – Ralph Diseviscourt startet am Dienstag beim «härtesten Rennen der Welt». Der 41-Jährige weiß, was ihn erwartet.

Ralph Diseviscourt ist ein ganz zäher Bursche.
Nie wieder! Diese zwei Worte gingen Ralph Diseviscourt durch den Kopf, als er 2016 beim Race across America (RAAM) die Ziellinie überquerte. Der 41-jährige Luxemburger durchquerte die USA mit dem Rad in zehn Tagen, 18 Stunden und 19 Minuten. Nur drei Sportler waren über die 5000 Kilometer schneller als er.
Aber «Dizzy» ist ein harter Kerl. «Als ich wieder daheim war, dachte ich über das Rennen nach. Ich bin mir sicher, dass ich es hätte besser machen können», sagt er. Technische und gesundheitliche Probleme (Lunge) zwangen ihn damals, einen halben Tag zu pausieren.
Von Wüsten über Berge
Der Ehrgeiz war bei «Dizzy» schnell wieder entfacht. Ab diesem Dienstag wird es der Wiltzer noch einmal versuchen. Von Oceanside in der Nähe von Los Angeles geht es an der Westküste los. 5000 Kilometer und 50.000 Höhenmeter muss der Luxemburger bis an die Ostküste zurücklegen. «Wir durchqueren die Wüste bei etwa 45 Grad Celsius, fahren dann über die Rocky Mountains, den Mittleren Westen, die Appalachen und kommen dann an der Ostküste an» erklärt der BIL-Mitarbeiter, der oft 180 Kilometer pro Tag fährt und im Jahr etwa 40.000 Kilometer zurücklegt.
«Das Schwierigste sind die klimatischen Schwankungen. Außerdem die Schmerzen in Füßen und Händen sowie der Gefühlsverlust. Und der Schlafmangel ist nicht zu vergessen. Wir machen in der Regel halbstündige Mittagsschläfchen», sagt Diseviscourt.
Von seinem ersten Abenteuer hat er einige wichtige Lektionen gelernt. Er hat sich eine bessere Jacke gegen die kalten Temperaturen besorgt und wird von einem dreizehnköpfigen Team (Physiotherapeut, Koch, Mechaniker...) begleitet. «Ich verbrenne durchschnittliche 12.000 Kalorien pro Tag. 2016 hatte ich während des Rennens sieben Kilogramm abgenommen», sagt er. Aber dieses Abenteuer mit den herrlichen Landschaften ist ihm die Strapazen wert.
(Nicolas Martin/l'essentiel)