Sauber abgegrast – Luxemburger holt WM-Titel – auf dem Rasenmäher

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Sauber abgegrastLuxemburger holt WM-Titel – auf dem Rasenmäher

LUXEMBURG – Bob Koedinger hat für die Grashoppers Attert schon zahlreiche Rennen auf dem Rasenmäher bestritten. Nun hat er sich die wichtigste Trophäe gesichert.

Eine Menge Staub, technische Probleme, starke Konkurrenz und selbst eine klaffende Platzwunde am Schienbein konnten ihn nicht stoppen: Bob Koedinger ist Weltmeister. Die Sportart, in der dem 30-Jährigen dieses Kunststück gelang, ist jedoch zugegebenermaßen nicht sehr verbreitet - denn er ist die neue Nummer eins im Rasenmäherrennen.

Koedinger ließ die Konkurrenz am 24. und 25. September im südenglischen Five Oaks hinter sich und sicherte sich als zweiter Fahrer aus dem Großherzogtum den Titel. Carlo Andre war 2002 und 2003 der schnellste Rasenmäher-Rennfahrer der Welt. «Ich kann es noch gar nicht fassen. Im Training war ich noch auf dem vierten Platz und habe nicht geglaubt, dass ich im Rennen so schnell sein werde», erklärte Koedinger im Gespräch mit L'essentiel. Am Ende holte er in den insgesamt 18 WM-Läufen bärenstarke 176 von 180 möglichen Punkten. Jeff Wilmes komplettierte den imposanten Auftritt der Luxemburger: Er wurde mit 133 Punkten Fünfter.

Ein hartes Rennen

Bis dahin war es aber ein hartes Stück Arbeit: «Die Strecke war sehr anspruchsvoll. Auf lange Geraden folgten enge Kurven. Da die richtige Übersetzung zu finden war nicht einfach», sagte der frisch gebackene Weltmeister aus der Gemeinde Böwingen. Das sei jedoch nicht das letzte Problem geblieben: Wegen eines technischen Problems streikte sein Rasenmäher im zweiten Lauf und im letzten Durchgang überschlug er sich derart, dass er eine mittelschwere Verletzung am Bein davontrug. «Zum Glück half bei der Veranstaltung jeder jedem. Ein Engländer hat mir im zweiten Lauf seinen Mäher geborgt. Nach meinem Unfall habe ich auf die Zähne gebissen und bin noch ins Ziel gefahren», berichtet Koedinger.

Im Alter von 14 Jahren sei er zu dem Sport gekommen. «Ein Kumpel hat mich mit auf ein Rennen genommen. Anfangs dachte ich nur: Was ist das denn für ein Quatsch. Dann hat mich die Technik, die dahintersteckt, aber schnell begeistert. Jetzt bin ich 16 Jahre dabei», sagt Koedinger lachend, der bereits 2003 luxemburgischer Meister war. Bei kleineren Rennen erzielte er auch schon viele Erfolge: «Ich habe so um die 80 Pokale zu Hause. Die stehen überall verteilt in meiner Wohnung.»

Hier ein paar Eindrücke von dem Sport:

(Sebastian Weisbrodt/L'essentiel)

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