Festival «Rock am Ring» – Luxemburger rocken Bauers Wiese am Ring

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Festival «Rock am Ring»Luxemburger rocken Bauers Wiese am Ring

85000 Festivaljünger stürmen am Wochenende den Nürburgring, unter ihnen tausende Luxemburger. Für sie ist das Rockfestival eine Landpartie mit «Camping de luxe».

Der Kofferraum von Séverines Auto ist übervoll. Tetrapacks mit Getränken, eine Matratze, Campingstühle und sogar ein Kühlschrank stapeln sich im Kofferraum und auf der Rückbank. «Nur mit ein bisschen Glück passen wir selbst noch ins Auto», grinst Séverine. Die 30-Jährige fährt zu ihrem ersten großen Festival im Ausland, ist aber für einen Festival-Neuling bestens ausgestattet.

«Meine Freundin Sté hat mit die Tickets zum Geburtstag geschenkt. Sie war schon fünf Mal bei Rock am Ring und hat eine lange Liste angefertigt, mit allem was man nicht vergessen sollte», erklärt Severine. Ins Festival-Überlebenskit gehört alles vom Bikini über die Notfallpflaster bis zu Handschuhen, vom Schlafsack über deftige Salate bis zum Kühlschrank.

Die Bauersfrau schmiert Butterbrote

Sté kannte auch den Geheimtipp für den besten Camping-Platz: Statt sich mit den Massen um die besten Zonen nah an den drei Bühnen zu schlagen, fährt sie zum Bauern. Dort ist Camping «de Luxe» angesagt, und ausschließlich für Luxemburger. Gut 200 Festivalbesucher aus dem Großherzogtum treffen sich dort zur Party mit besonderem Komfort.

«Der Bauer stellt uns Duschen zur Verfügung und seine Frau schmiert Butterbrote», erklärt Sté. Und das alles zum Preis von nicht einmal zehn Euro. «Da sind wir Luxemburger unter uns, weil der Bauer findet, dass deutsche Besucher zu viel Dreck hinterlassen.» Auf dem Facebook-Festivalblog der Luxemburger wird hingegen diskutiert, ob Luxemburger auch die beste Party machen.

50 000 Besucher zelten schon zwei Tage vor Festival-Beginn

Ein Vorteil: Auf dem Feld beim Bauern in Meuspath, gut drei Kilometer vom Festivalgelände entfernt, finden die beiden noch ihr Plätzchen, während die besten Stellen für die Zelte auf den offiziellen Plätzen schnell vergeben sind. Bereits zwei Tage vor Festivalbeginn am Freitagnachmittag waren nach Angaben der Veranstalter bereits 50 000 Besucher angereist.

Doch ob die nächtliche Tradition der «Helga»-Rufe, die alle Besucher im Echo wiedergeben bis zu den Luxemburger schallen, werden Séverine und Sté erst noch herausfinden müssen. Sonst werden sie sich eben auf den Sound von Metallica, The Offspring, Cypress Hill, Kasabian, Gossip, Soundgarden oder den Toten Hosen beschränken müssen.

(sb/FR/L'essentiel Online)

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Nicht vor Ort und doch live dabei

Für Metallica-Fans, die keine Karte fürs Rock am Ring haben, gibt es ein Live-Streaming des Auftritts im Netz. Am Samstagabend, 2. Juni, wird das Konzert ab 23 Uhr live auf der Homepage der Band orionmusicandmore.com

übertragen.

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