Ligue1Luxemburger soll französischen Fußball retten
LUXEMBURG/LILLE – Der luxemburgische Geschäftsmann Gerard Lopez arbeitet derzeit an einer Lösung, um die Strukturen des französischen Fußballs zu stärken.

Für sein gutes Netzwerk bekannt: Der Präsident des Clubs von Lille soll und will Antworten auf die durch die Ausbreitung des Coronavirus verursachte Krise im französischen Fußball zu finden.
Geschäftsmann, Netzwerker und Präsident des französischen Fußballclubs OSC Lille und jetzt auch noch: Retter des französischen Fußballs. Am Dienstag berichtete die Zeitung L'Équipe, dass ein von der französischen Profi-Fußballliga unabhängiges Krisenkabinett Gerard Lopez beauftragt hat, «die Bedingungen eines massiven Kredits zu eruieren, um die Strukturen des französischen Fußballs zu stärken». Der Präsident des OSC Lille, der für sein gutes Management des Clubs seit 2017 bekannt ist, wurde gebeten, Antworten auf die Wirtschaftskrise zu finden, die durch die Ausbreitung des Coronavirus verursacht wurde – und den Sport keinesfalls verschont.
Gerard Lopez erklärte der Sportzeitung, dass er «jeden Tag» mit mehreren französischen Clubpräsidenten, darunter den mächtigsten Nasser al-Khelaïfi (PSG) und Jean-Michel Aulas (Lyon), telefonisch in Kontakt stehe. Gemeinsam würden sie nach Lösungen suchen, die sie der Liga vorschlagen könnten. Hier gehe es um alle Bereiche: «Soziales, Gehälter, Kalender, Finanzen, Fernsehrechte...» Alles wird weggefegt, ohne Unterschiede zu machen. Ein Ansatz, der «die Regeln bricht», räumt der LOSC-Besitzer ein.
Ein Darlehen «von 300 bis 500 Millionen Euro»
Gerard Lopez ist zusammen mit seinen Kollegen für die Untersuchung aller Katastrophenszenarien zuständig. Ob nun eine abgesagte Saison, Nichtzahlung der TV-Gelder oder ein versetzter Transfermarkt. «Diese Epidemie kann den französischen Fußball mehrere hundert Millionen Euro kosten, vielleicht sogar bis zu einer Milliarde», sagt der Luxemburger. In der Praxis sei es daher notwendig, die Mittel zu verstärken, ein stärkeres Sicherheitssystem zu haben.
Gerard Lopez spricht von einem Darlehen «zwischen 300 und 500 Millionen Euro mit einem Zinssatz von etwa 8%». Eine «Kreditlinie», die «einen Fallschirm, einen Kriegsschatz, der nach einer Abstimmung durch die Vereine freigegeben werden könnte», um zukünftigen Krisen zu begegnen. Laut Gerard Lopez würde ein solches Darlehen jeden Verein der Ligue1 etwa «drei bis vier Millionen Euro pro Jahr kosten», und er versichert, sagt Lopez, dass «Investitionsfonds daran interessiert sind, sich als Partner der Liga zu positionieren».
(Michael Aubert/L'essentiel)