Publiziert

Neue EinrichtungenLuxemburgs Corona-Zentren laufen rund um die Uhr

LUXEMBURG – Seit vergangenem Montag nehmen die vier neuen Versorgungszentren Patienten auf. Wir erklären, wie sie funktionieren.

Vier Versorgungszentren – die Centres de Soins Avancés (CSA) – wurden zur Entlastung der Krankenhäuser in Luxemburg eingerichtet. Die Zentren sind in der Rockhal (Süden), in der Luxexpo am Kirchberg (Zentrum), in der Däichhal in Ettelbrück (Norden) und im Kulturzentrum in Grevenmacher (Osten).

«Sie wurden eingerichtet, um Patienten mit einem Covid-19-Verdacht, aber auch andere Patienten zu behandeln», erklärt Pierre Hertz, Koordinator der Zentren während der Pressekonferenz am Donnerstag. Bereits bei seiner Ankunft wird der Patient in eine von zwei Abteilungen weitergeleitet – je nachdem ob er zu den potenziellen Covid-19-Patienten gehört oder nicht.

Verschiedene Etappen

In beiden Abteilungen «sind die Schutzmaßnahmen identisch», betont Hertz. Jeder Patient bekommt eine Schutzmaske, das medizinische Personal ist mit Atemschutz, Handschuhen und Overalls ausgerüstet.

«Im ersten Schritt werden die Daten des Patienten zur medizinischen Betreuung erfasst. Dann misst ein Pfleger die Körpertemperatur», so Hertz. Danach wird der Patient von einem Arzt untersucht. Sollte der Mediziner einen Coronatest anordnen, wird der Patient noch vor Ort auf das Virus untersucht. Fällt der Test positiv aus, wird der Patient in ein Krankenhaus gebracht.

Auf ärztliche Verordnung oder spontan

Seit der Öffnung des ersten Gesundheitszentrums in der Luxexpo wurden in den Einrichtungen insgesamt 279 Patienten untersucht. Die Zahl steigt: Am Donnerstag waren es um 11 Uhr bereits 75 Patienten. Die Zentren sind rund um die Uhr besetzt. Das Personal setzt sich aus Ärzten, Krankenpflegern und Verwaltungsangestellten zusammen, die sich freiwillig für den Dienst gemeldet haben. Sie werden von zahlreichen Privatpersonen, die keine Berufserfahrungen in der Gesundheitsbranche haben, im Kampf gegen das Virus unterstützt.

Die vier Zentren stehen grundsätzlich jedem offen, da Arztpraxen im Falle einer Pandemie ungeeignet sind. «Nachdem sich ein Patient telefonisch bei einem Arzt gemeldet hat, kommt er entweder in ein Versorgungszentrum oder erhält von einem Arzt einen Hausbesuch», erklärt Hertz. Wer möchte, könne die Zentren auch «spontan» aufsuchen.

(jw/L'essentiel)

Deine Meinung