Frauenstreik – Luxemburgs Frauen streiken dieses Jahr zum ersten Mal

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FrauenstreikLuxemburgs Frauen streiken dieses Jahr zum ersten Mal

LUXEMBURG – Frauen arbeiten viele Stunden am Tag unbezahlt – nämlich im Haushalt. Genau das sollen sie am 7. März sein lassen und streiken.

«In anderen Ländern ist die Situation gravierender. Das bedeutet nicht, dass wir die Dinge hier nicht verbessern sollten».

«In anderen Ländern ist die Situation gravierender. Das bedeutet nicht, dass wir die Dinge hier nicht verbessern sollten».

L'essentiel

«Ziel des Streiks ist es, die tägliche Arbeitsbelastung von Frauen aufzuzeigen», sagt Milena Steinmetzer von der Aktionsplattform des Internationalen Frauentags (IWD) am Dienstagmorgen. Das IWD Luxemburg gibt es seit elf Jahren. Dieses Jahr organisiert es den ersten Frauenstreik im Land. «In lateinamerikanischen Ländern ist die Situation gravierender. Aber das bedeutet nicht, dass wir die Dinge hier nicht verbessern sollten», sagt IWD-Mitglied Line Wies.

Im Mittelpunkt des Fraestreik (Frauenstreik) steht das Thema unbezahlte Arbeit. «In den meisten Haushalten ist es die Frau, die sich kümmert», sagt Wies. Belegen können das diverse Studien. Vier Stunden und 29 Minuten arbeiten zum Beispiel Frauen in Deutschland jeden Tag ohne Bezahlung. Am 7. März sollen die Frauen daher streiken: «Frauen sind eingeladen, an diesem Tag alle Hausarbeiten liegenzulassen. Im Büro können sie ein Frauenplenum organisieren, die Farbe Lila tragen oder einfach nur ihre Lohnarbeit verrichten – sonst nichts».

Arbeiterinnen mit Migrationshintergrund sind besonders betroffen

Seit Oktober hat das IWD offene Sitzungen organisiert und die Probleme von Frauen gesammelt. Dieses Jahr soll der Fokus vor allem auf die Frauen gelenkt werden, die in der Reinigungsbranche arbeiten und auf jene mit Migrationshintergrund. Oft gehören diese Aspekte zusammen: Herkunft und Geschlecht verstärken die Diskriminierung.

Am 7. März versammeln sich alle Demonstrantinnen ab 15 Uhr auf dem Place d'Armes in Luxemburg-Stadt. Die Demonstrantinnen laufen dann in Richtung Abgeordnetenhaus und schließlich weiter zur Place de la Constitution.

Ab 18 Uhr gibt es dann einen Empfang für die Demonstrantinnen in den Rotondes. Natürlich sind auch Männer eingeladen, sich mit den Frauen zu solidarisieren. Weitere Informationen finden Interessierte auf der Website fraestreik.lu

(Ana Martins/L'essentiel)

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