Umwelt: Luxemburgs Wasserreserven dürsten nach Regen

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UmweltLuxemburgs Wasserreserven dürsten nach Regen

LUXEMBURG – Die Grundwasserreserven sind wenig gefüllt: Ein extrem trockener Sommer und zu wenig Niederschlag in den vergangenen Monaten sind die Ursache. Trotzdem noch kein Grund zur Panik, wie Magali Bernard vom Wasserwirtschaftsamt erklärt.

von
Thomas Holzer
Der Sommer 2022 war außergewöhnlich trocken.

Der Sommer 2022 war außergewöhnlich trocken.

Vincent Lescaut

Luxemburg hat einen trockenen Winter durchgemacht. Ein Problem: Das Grundwasser, das sich normalerweise von November bis April wieder auffüllt, hat diesmal erst im Januar wieder wirklich Nachschub bekommen, erklärt Magali Bernard im Gespräch mit L'essentiel. Sie ist stellvertretende Leiterin des Wasserwirtschaftsamtes (AGE – «Administration de la gestion de l'eau»). Die Situation sei dadurch nicht allzu positiv, da das Land bereits einen sehr trockenen Sommer hinter sich hat. «Der trockenste seit 100 Jahren», sagt Bernard. Die niederschlagsarmen Februarwochen haben auch nicht zur Besserung beigetragen.

Die AGE hofft nun auf mehrere anhaltende Regenfälle bis April. Doch: «Nicht zu viel auf einmal, sonst besteht die Gefahr von Überschwemmungen», erklärt die Expertin. Nötig sei effektiver Regen, der sich in ausreichender Menge wirklich ansammelt. «Wenn es zwei Minuten regnet, nützt es nichts».

«Problematisch sind aufeinanderfolgende Jahre ohne Auffüllung.»

Magali Bernard

Doch Magali Bernard beruhigt auch: Luxemburg befinde sich nicht in einer Situation, die beispielsweise mit Südfrankreich vergleichbar wäre. Die Folgen des Niederschlagsmangels seien außerdem nicht unmittelbar spürbar. «Problematisch sind aufeinanderfolgende Jahre ohne Auffüllung. In Luxemburg waren die letzten Jahre jedoch recht zufriedenstellend», sagt sie.

Würden wirklich mehrere Trockenjahre nacheinander kommen, sähe die Sache anders aus. «Dann müsste man sich Sorgen machen», so Bernard. Man müsste dann Wasser sparen und sich anders organisieren. In solchen Extremsituationen ist das Wasserwirtschaftsamt gefragt. «Mehr Überwachung, neue Instrumente und eine bessere Verwaltung der Ressourcen», seien geplante Maßnahmen der AGE. Beim Wassersparen sei jedoch die Hilfe jedes Einzelnen gefragt. «Jeder spielt eine Rolle, mit kleinen Taten, die nichts kosten. Das reicht vom Duschen mit geringer Wassermenge bis hin zum Sammeln von Regenwasser für die Bewässerung des Gartens.»

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