Hardware-Test – Macbook – die Suche nach dem Anschluss

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Hardware-TestMacbook – die Suche nach dem Anschluss

Es hat nur einen Anschluss, kommt dafür auch in Gold. Mit dem neuen Macbook muss man Kompromisse eingehen. Ist Apple damit zu weit gegangen?

Das Motto «Cut the Cord» hat Apple mit dem Macbook umgesetzt. Das Mini-Notebook hat - abgesehen von der Kopfhörerbuchse - nur noch einen einzigen Anschluss für ein Kabel. Auf der linken Seite befindet sich der USB-Anschluss Typ C. Spätestens in zwei bis drei Jahren soll sich dieser Standard durchsetzen.

Das sind gute Neuigkeiten. Denn der Stecker ist reversibel, kann also nicht mehr falsch herum eingesteckt werden. Die Durchsatzrate von Daten ist groß: Bis zu zehn Gb/s liegen drin. Und: Der USB-Typ C ist ein offener Standard. Das heißt, ein Ladekabel wird in Zukunft ausreichen, um Notebook, Smartphone und weitere Gadgets mit Strom zu versorgen. Doch so weit ist es noch nicht.

Adapter gefällig?

Zurück in die Gegenwart. Kann man mit dem Notebook, das einen einzigen Anschluss verbaut hat, überhaupt arbeiten? Das Fazit nach einer Woche: absolut - wenn man sich vor dem Kauf darüber im Klaren ist, was das bedeutet. Die Bedingung ist nämlich, dass man mit dem Gerät so viele Tasks wie möglich drahtlos erledigt. Will man etwa seinen Drucker mit einem herkömmlichen USB-Anschluss betreiben, wird ein Adapter fällig.

Auch um Monitore an das Gerät anzuschließen, gibt es Adapter. Bei Apple kosten diese zwischen 20 und 90 Euro. Günstigere Alternativen werden folgen. Derzeit läuft etwa auf der Crowdfunding-Plattform eine Finanzierungsrunde für den Hub+, der alle bekannten Anschlüsse zurück ans Macbook bringt.

Klick und Klack

Aufgrund der dünnen Bauweise musste Apple Tastatur und Trackpad überarbeiten. Die Tasten haben etwas weniger Spielraum als etwa beim Macbook Air und der Anschlag ist härter. Dies, weil neue eine Technik eingesetzt wird. Apple nennt es Schmetterlings-Mechanik. Ist das Tippen anfangs auf der (Full-size-)Tastatur noch etwas ungewohnt, hat man sich innerhalb kurzer Zeit daran gewöhnt.

Neu ist auch das Trackpad: Dieses funktioniert nicht mehr mechanisch, sondern mit einem kleinen Elektromagneten. Das ermöglicht das Klicken - egal wo auf dem Trackpad - mit exakt gleich viel Widerstand. Zudem kann man sich durch verschiedene Klick-Ebenen durchklicken, was neue Arten der Bedienung zulässt.

Prozessor und Display

Den Takt gibt ein Intel-M-Prozessor an. Das ist zwar kein ultimativer Kraftprotz, wer aber keine Games zockt oder aufwändige Renderings betreiben will, stößt damit kaum an Grenzen. Der verbaute Chip bringt die Leistung, ohne zu viel Wärme zu produzieren. Darum ist das Macbook das erste Apple-Notebook, das ganz ohne Lüfter auskommt.

Beeindruckend ist das Diplay: Mit einer Auflösung von 2304 x 1440 Pixeln lassen sich die mehr als drei Millionen Pixel von Auge einzeln nicht erkennen. Der Umstieg nach dem Test auf ein Non-Retina-Screen fiel schwer.

Neben dem klassischen Silber gibt es das Gerät auch in dunklem Grau und Gold. Letztere Variante ist laut einem Apple-Mitarbeiter vor allem in Russland und China.

Das Fazit

Mit dem Macbook hat Apple ein schickes Stückchen Zukunft gebaut. Wer ein portables Notebook mit hochauflösendem Display sucht, um im Internet zu surfen und E-Mails zu verschicken, wird mit dem Gerät glücklich - ein dickes Portemonnaie vorausgesetzt. Wer auf Anschlüsse für Peripherie angewiesen ist oder mobil Videos schneiden will, sollte sich nach einer Alternative umsehen. So gibt es etwa das leistungsfähigere Macbook Pro zum gleichen Preis.(L'essentiel/tob)

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