Korruptionsverdacht – Marseille-Präsident und Kollegen in Haft

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KorruptionsverdachtMarseille-Präsident und Kollegen in Haft

Frankreichs Fußball sorgt einmal mehr neben dem Platz für Schlagzeilen. Mehrere Präsidenten sind am Dienstag aus verschiedenen Gründen verhaftet worden.

Vincent Labrune, der Präsident von Olympique Marseille, ist wegen mutmaßlicher Unregelmäßigkeiten bei der Verpflichtung des französischen Internationalen André-Pierre Gignac in Polizeigewahrsam genommen worden. Neben Labrune wurden am Dienstag auch zwei frühere OM-Präsidenten, Pape Diouf (2004-2009) und Jean-Claude Dassier (2009-2011), sowie der amtierende Generaldirektor des derzeitigen Ligue-1-Tabellenersten, Philippe Perez, vorläufig festgenommen worden.

Die Behörden untersuchen, ob Klub-Funktionäre beim Transfer von Gignac vom FC Toulouse nach Marseille im August 2010 illegale Handgelder kassiert haben. Der 28-jährige Mittelstürmer war offiziell für 16 Millionen Euro nach Marseille gewechselt. Damals hatte Dassier im Verein das Sagen, der heutige Boss Labrune war bei OM für die Finanzen zuständig und auch Chef des Aufsichtsrates. Ebenfalls untersucht wird der Transfer von Souleymane Diawara, der 2009 von Bordeaux nach Marseille kam und derjenige von Didier Drogba, der von 2003 bis 2004 für die Franzosen auflief und danach zu Chelsea gewechselt war.

Festgenommen wurde auch der Präsident des französischen Erstligisten Caen. Jean-François Fortin wird Spielmanipulation vorgeworfen. Neben Fortin sind laut Polizei auch Jean-Marc Conrad, der Präsident des Zweitligisten Nîmes, sowie sieben weitere Personen festgenommen worden. Die Präsidenten stehen im Verdacht, letzte Saison das Zweitliga-Spiel Caen gegen Nîmes manipuliert zu haben. Dank dem 1:1 am 13. Mai hatte Nîmes den Klassenerhalt und Caen praktisch den Aufstieg geschafft.

(L'essentiel/si)

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