Grausiger Fund im IrakMassengrab mit 220 Leichen entdeckt
Die Toten aus der Grabstätte aus der Zeit der Herrschaft von Saddam Hussein sind offenbar Kurden. Es werden noch hunderte unentdeckte Massengräber im Irak vermutet.

Die irakischen Behörden haben mehr als 220 Leichen aus einem Massengrab aus der Zeit der Herrschaft von Saddam Hussein geborgen. Die Behörden vermuten noch weit mehr Leichen zu finden.
Die Aushebung der Grabstätte westlich von Diwanija im Zentrum des Landes sei noch nicht abgeschlossen, sagte ein Vertreter des irakischen Menschenrechtsministeriums am Sonntag. Unter den Opfern seien auch Frauen und Kinder.
Vergangene Woche hatten die Behörden erklärt, dass in dem Massengrab insgesamt 900 Leichen vermutet würden. Bei den Opfern handle es sich offenbar um Kurden, die 1987 von Anhängern Husseins erschossen worden seien.
Hunderttausende von Kurden getötet
Das irakische Menschenrechtsministerium untersucht nach eigenen Angaben 84 Massengräber. Erst bei 34 von ihnen sei die Arbeit abgeschlossen.
Unter der Herrschaft des früheren irakischen Machthabers Saddam Hussein wurden Kurden wegen ihrer Autonomiebestrebungen verfolgt. Schätzungen zufolge wurden unter der Herrschaft Saddam Husseins im Irak insgesamt zwischen 300 000 und 1,3 Millionen Menschen getötet.
Im dem Land werden noch hunderte unentdeckte Massengräber vermutet. Erst im April hatten die Behörden ein Massengrab mit 800 Toten in der westlichen Provinz Anbar gefunden.
L'essentiel Online/sda