Datenpanne bei Amazon-Tochter – Massenhaft Twitch-Daten geleakt

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Datenpanne bei Amazon-TochterMassenhaft Twitch-Daten geleakt

Hacker haben nach eigenen Angaben den Streamingdienst Twitch attackiert. Im Internet veröffentlichten sie demnach den Quellcode und sensible Daten der Streamer.

Auf einer Internetseite haben Unbekannte Quellcode und andere sensible Daten von Twitch veröffentlicht.

Auf einer Internetseite haben Unbekannte Quellcode und andere sensible Daten von Twitch veröffentlicht.

AFP/Lionel Bonaventure

Eine anonyme Hacker-Gruppe hat auf einer Internetseite umfangreiche Daten der Streamingplattform Twitch veröffentlicht. Unter den Daten befinden sich neben Quellcodes für Apps des Unternehmens auch Daten über die Auszahlungen der Plattform an Streamer, wie mehrere deutsche Medien berichten. Die Gruppe gibt an, mit dem Leak bewusst den Betrieb stören zu wollen und den Wettbewerb im Online-Streaming-Markt fördern zu wollen. Vom Unternehmen selbst gibt es bislang keine Stellungnahme zu dem Vorfall.

Das Datenpaket soll laut den Berichten 135 Gigabyte groß sein. Darin enthalten sind allein 5 Gigabyte zu den Auszahlungen an die Streamer. Aus den Daten geht hervor, dass der deutsche Twitch-Gamer Montanablack zwischen August 2019 und Oktober 2021 etwa 2,3 Millionen US-Dollar von der Plattform erhalten haben soll. Die deutsche Website «heise.de» hält die Daten für echt, man könne diese anhand des eigenen Accounts «heise online» verifizieren. Auch der deutsche Streamer Jens Knossalla, besser bekannt als «Knossi», ist demnach von der Veröffentlichung betroffen.

Laut Medienberichten ist auch der deutsche Streamer Montanablack von dem Leck betroffen. (Foto: Philipp Schulze/dpa/Archiv)

Amazon-Tochter ohne Konkurrenz

Die Streamingplattform Twitch gehört seit dem Jahr 2014 zum Onlineriesen Amazon. Das Unternehmen von Jeff Bezos hatte damals 970 Millionen Dollar bezahlt. Twitch, zunächst als Nischenangebot gestartet, hat sich unter Amazons Führung zu eine vollwertigen Videoplattform entwickelt. Nutzer finden dort inzwischen neben Gamingstreams (sog. «Let's Play»-Streams) auch Konzert- und Sportübertragungen.

Twitch hatte in der Coronakrise – ähnlich wie die Konzernmutter Amazon – Rekordzahlen verbucht. Im Zweiten Quartal 2020 meldete das Unternehmen rund fünf Milliarden gestreamte Stunden durch seine Nutzer. Seit Microsoft seinen Streamingdienst Mixer im Juli 2020 eingestellt hat, hat Twitch keine wirkliche Konkurrenz mehr.

Auch Streamer und TV-Moderator ist offenbar Opfer des Leaks geworden. (Foto: Christoph Hardt/Geisler-Fotopress/dpa)

(hoc/L'essentiel)

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