Berliner Aquarium: Materialermüdung könnte Aquadom zum Platzen gebracht haben

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Berliner AquariumMaterialermüdung könnte Aquadom zum Platzen gebracht haben

Ersten Anzeichen nach dürfte Materialermüdung die Ursache für den zerstörten Aquadom sein. Zwei Menschen sind bei dem Unglück verletzt worden und eine Million Liter Wasser ausgelaufen.

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Das Atrium eines Hotels ist verwüstet und liegt in Trümmern. In dem Hotel Radisson Blue war das riesige Sea Life Aquarium geplatzt. Wasser strömte bis auf die Straße.

Das Atrium eines Hotels ist verwüstet und liegt in Trümmern. In dem Hotel Radisson Blue war das riesige Sea Life Aquarium geplatzt. Wasser strömte bis auf die Straße.

Iva Yudinski/instagram/tnn/dpa
So sah es vorher aus.

So sah es vorher aus.

AFP
Der Aquadom fasste eine Million Liter Wasser.

Der Aquadom fasste eine Million Liter Wasser.

IMAGO/Future Image

Das Platzen des Großaquariums in Berlin ist nach ersten Erkenntnissen wohl auf eine Materialermüdung zurückzuführen. «Die Ermittlungen zur Ursache sind natürlich noch nicht abgeschlossen, erste Anzeichen deuten jedoch aus eine Materialermüdung», sagte Berlins Innensenatorin Iris Spranger am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Nun gehe es darum, die Schäden zu erfassen und die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. So müssten Gebäude und Verkehrswege geprüft werden. «Mit Blick auf die schiere Kraft, die gewirkt hat, und die Temperaturen, fürchte ich leider das Schlimmste was die Tiere betrifft», so Spranger.

Zwei verletzte Personen, 1500 tote Fische

Die Senatorin bedankte sich bei Polizei und Feuerwehr für ihren Einsatz. Beide sind seit dem frühen Morgen nach eigenen Angaben mit jeweils etwa 100 Leuten im Einsatz. Spranger wünschte den Verletzten eine «schnelle Erholung». Nach Polizeiangaben wurden zwei Menschen verletzt und ins Krankenhaus gebracht.

Am frühen Freitagmorgen war in Berlin-Mitte in einem Hotel das Großaquarium Aquadom nahe dem Berliner Dom mit 1000 Kubikmetern Wasser und 1500 Fischen geplatzt. Dabei wurden Teile des umgebenden Hotels zerstört.

Andere Ursache?

Die Newsseite 20Minuten hat einen Experten befragt, der eine andere Theorie vertritt. Bastian Trapp vom Aquariumbau-Spezialisten Reefolution sagt: «Ein Aquarium kann aus verschiedenen Gründen platzen. Ein Materialschaden ist eher unwahrscheinlich – da müsste massiv an Kosten gespart worden sein. Natürlich müsse man wissen, welches Material verwendet wurde und wie das Aquarium konstruiert wurde.

Er meint, dass Unebenheiten im Untergrund die Ursache für das Unglück sein könnten. «Jeder Zentimeter, bei dem das Becken in eine Richtung schief steht, erhöht den Druck auf eine Scheibe stark. Dieses Aquarium fasst eine Million Liter Wasser. Doch schon bei einem Aqaurium mit 200 oder Litern Wasser kann sich der Druck um das Zehnfache erhöhen – das hält auf die Dauer keine Scheibe aus.»

(DPA)

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