In LuxemburgMehr als 4000 Schüler drehen eine «Ehrenrunde»
LUXEMBURG - Die Zahl der «Sitzenbleiber» in den Luxemburger Schulen ist im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Am meisten Probleme haben Sechs- und Sieben-Jährige.

Etwa vier Prozent der Schüler unter elf Jahren hinken beim Beherrschen des Unterrichtsstoffs weit hinterher.
Die Sommerferien bieten auch immer Gelegenheit, um Bilanz über das vergangene (und das nächste) Schuljahr zu ziehen. In der Grundschule haben dieses Jahr 1664 von 43.943 eingeschriebenen Schüler nicht die erforderlichen Kompetenzen erworben, um in den nächsten Unterrichtszyklus aufzusteigen. Das erklärt das Bildungsministerium auf Nachfrage von L'essentiel.
Bei den unter Elfährigen müssen somit vier Prozent der Schüler eine Extra-Runde drehen. Die Zahl bewegt sich auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr. Wie bereits 2015 und 2016 sind die Hälfte der betroffenen Grundschüler aus dem Zyklus 2 und somit zwischen 6 und 7 Jahren alt.
Freiwillige Sitzenbleiber in der 9. Klasse
«Wir sprechen hier nicht von einem klassischen Sitzenbleiben, es handelt sich vielmehr um eine Verlängerung des Zyklus», sagt eine Sprecherin. Die Zyklen 1, 2, 3 oder 4 dauern für diese Schüler somit drei statt zwei Jahre.
Im Sekundarunterricht haben 2401 (oder 10,9 Prozent) der 22.045 Schüler nicht den Sprung auf das nächste Niveau geschafft. Der Wert liegt unter jenem aus dem Vorjahr. 1358 dieser Schüler werden das selbe Jahr im klassischen oder technischen Zweig noch einmal absolvieren müssen. Einige davon bleiben sogar freiwillig sitzen: «In der 9. Klasse, die für den weiteren Bildungsweg entscheidend ist, gehen viele freiwillig in ein Wiederholungsjahr, um danach bessere Noten und in die gewünschte Ausbildung zu kommen», führt die Sprecherin weiter aus. Andere Schüler mit negativem Zeugnis ziehen es vor, einen anderen Schulabschluss ins Visier zu nehmen.
(Nicolas Chauty/L'essentiel)