Kentucky und Kalifornien – Mehrere Tote nach Schießereien

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Kentucky und KalifornienMehrere Tote nach Schießereien

In Louisville, Kentucky, kam es am Rande von Protesten zu einer tödlichen Schießerei. In Red Bluff, Kalifornien, starben mehrere Personen in einem Wall-Mart-Verteilerzentrum.

Bei einer Schießerei in Louisville, Kentucky, ist am späten Samstagabend ein Mann ums Leben gekommen. Eine weitere Person wurde verletzt, wie die örtliche Polizei mitteilte. Die Schießerei ereignete sich im Jefferson Square Park. Dieser ist zu einem Zentrum für Proteste gegen die Ermordung der Afroamerikanerin Breonna Taylor geworden.

Erste Berichte über die Schießerei im Park waren um 21 Uhr eingegangen. Die Polizei habe den Park geräumt, die Mordkommission ermittle. Weitere Einzelheiten wurden nicht mitgeteilt. Der Bürgermeister von Louisville, Greg Fischer, teilte in einem Tweet mit: «Es ist eine Tragödie, dass dieses Gebiet des friedlichen Protests nun ein Tatort ist.»

Der Park war ein Zentrum für Proteste gegen die Erschießung von Breonna Taylor (siehe Box).

Kalifornien: Tote nach Schüssen in Walmart-Verteilzentrum

Nach Schüssen an einem Verteilerzentrum in der kalifornischen Stadt Red Bluff sind mindestens zwei Menschen gestorben. Vier weitere Menschen wurden bei dem Vorfall an einem Walmart-Lager im Norden des US-Bundesstaates verletzt, wie US-Medien unter Berufung auf ein örtliches Krankenhaus berichteten. Den Berichten zufolge soll ein Verdächtiger zuvor seinen Wagen in das Walmart-Gebäude gerammt haben.

Augenzeugen berichteten, sie hätten 50 bis 60 Schüsse gehört. Menschen seien über einen Stacheldraht von dem Gelände geflohen. Der Tathergang war zunächst noch unklar. Der Vorfall ereignete sich am Nachmittag während eines Schichtwechsels.

(L'essentiel/REUTERS/SDA)

Wer war Breonna Taylor?

Die 26-jährige Notfallsanitäterin Breonna Taylor war am 13. März durch mehrere Schüsse getötet worden, nachdem Drogenermittler mit einem Haftbefehl in ihre Wohnung eingedrungen waren – ob mit oder ohne Vorwarnung ist unklar. Die Beamten gaben an, Taylors Freund habe das Feuer auf sie eröffnet. Drogen wurden keine gefunden. Taylor wurde Medienberichten zufolge von acht Kugeln getroffen. Die Polizei hat noch keinen umfassenden Untersuchungsbericht dazu veröffentlicht.

Erst drei Monate nach den tödlichen Schüssen auf Taylor war einer der an dem Einsatz im US-Bundesstaat Kentucky beteiligten Polizisten entlassen worden. Der Beamte habe in mindestens 14 Fällen «extrem» gegen Regularien verstossen und durch das «mutwillige und blinde Feuern» von zehn Schüssen in Taylors Wohnung eine «extreme Gleichgültigkeit für den Wert eines Menschenlebens gezeigt», hatte die Polizei der Stadt Louisville erklärt. Zwei weitere an dem Einsatz beteiligte Polizisten bleiben vorerst weiterhin nur suspendiert.

Seit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz im US-Bundesstaat Minnesota und den darauffolgenden landesweiten Demonstrationen gegen Polizeigewalt und Rassismus erhielt auch Taylors Fall neue Aufmerksamkeit. Auch Pop-Superstar Beyoncé hatte in einem offenen Brief eine Anklage gegen die drei beteiligten Polizisten gefordert. (SDA)

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