Sturzgeburt in Differdingen«Meine Schwester brachte mein Kind zur Welt»
DIFFERDINGEN – Naoual, die mit ihrem vierten Kind schwanger war, hatte nicht damit gerechnet, eine solche Geburt zu erleben: Weil sie es nicht mehr rechtzeitig ins Krankenhaus geschafft hat, half ihr ihre Schwester bei der Geburt.
- von
- Marine Meunier
Naoual, die bereits drei Kinder hat, war mit ihrem vierten Kind schwanger, bevor sie im August einen kleinen Jungen namens Soleymane zur Welt brachte. Doch die Ankunft des jüngsten Geschwisterchens verlief für die 37-jährige Mutter nicht wie geplant. «Ich erinnere mich, es war der Morgen des 7. August, es war 10 Uhr, und ich spürte etwas in mir, das mir sagte, dass ich an diesem Tag entbinden würde», erinnert sich Naoual. «Ich hatte Schmerzen und erzählte es meinem Mann, der einen Krankenwagen rief. In der Zwischenzeit beschloss ich, zu duschen.» Aziza, ihre Schwester, die als Pflegehelferin in Texas (USA) arbeitet, war extra zu dieser Zeit im Land, um das Baby zu sehen. Sie hatte jedoch nicht damit gerechnet, dass sie das erste Gesicht sein würde, das es sehen würde.
Als die Sanitäter eintrafen, begrüßte Naoual sie auf der Türschwelle, als sie ein plötzlicher Schmerz durchzuckte. «Ich spürte, dass das Baby kommen würde und schrie die Sanitäter an, etwas zu tun.» Aus Angst, das Baby könnte herunterfallen, ging Naoual in ihr Zimmer und legte sich auf ihr Bett. Ihre Schwester übernahm dann die Betreuung, da die Sanitäter «ratlos» waren, wie die Mutter erklärt. «Sie nahm eine Decke, ich drückte einmal und schon kam mein Baby heraus. Einer der Sanitäter half ihr. Aber eigentlich war es Aziza die meinen Sohn buchstäblich auf die Welt gebracht hat», gesteht Naoual. «Alles ging so schnell, innerhalb von 30 Minuten war Soleymane bei uns.» Das medizinische Personal, das einige Minuten später eintraf, führte verschiedene Behandlungen durch und brachte die junge Mutter und ihren Säugling in das Emile-Mayrisch-Krankenhaus in Esch. Eine Geschichte mit Happy End, denn dem 48 Zentimeter großen und 3,8 Kilogramm schweren kleinen Mann und seiner Mutter geht es sehr gut.
Der 7. August 2022 wird der ganzen Familie in Erinnerung bleiben, denn alle waren dabei, auch die 17-jährige Basma, Naouals älteste Tochter. «Ich war so glücklich, dabei zu sein und die Geburt meines kleinen Bruders mitzuerleben. Kaum zu glauben, dass ich dabei zusah, wie meine Mutter mitten im Haus meinen Bruder gebar.»