Infektionen an SchulenMeisch will über Corona-Fälle «seriös» diskutieren
LUXEMBURG – Der Bildungsminister hat über aktuelle Corona-Fälle an den Schulen des Landes informiert und unterstützende Maßnahmen für das kommende Schuljahr vorgestellt.

Bildungsminister Claude Meisch (DP) hat am Freitagmorgen in einer Pressekonferenz über die derzeitige Lage im Bildungssystem rund zwei Wochen nach der Rückkehr aller Schüler in die Schule informiert. Dabei ging er gleich zu Beginn auf die aktuelle Infektionslage an den Schulen ein, die er als «überschaubar» bewertet. Es seien 60 von insgesamt rund 90.000 Schülern positiv getestet worden, 27 Schulklassen seien deswegen derzeit in Quarantäne. An 161 von insgesamt 194 Schulen seien keine Corona-Fälle aufgetreten.
Meisch wirbt eindringlich dafür, wegen infizierten Schülern nicht direkt die Schulen zu verteufeln. «Ich gehe davon aus, dass 60 Prozent der in Luxemburg positiv getesteten Menschen den Führerschein haben. Sollen wir deswegen sagen, dass Autofahren gefährlich ist und man sich während dem Autofahren anstecken kann? Natürlich nicht», so der Minister, der anzweifelte, ob die positiv getesteten Schüler sich in der Schule angesteckt haben. Tatsächlich sei das nur in zwei Fällen nicht auszuschließen, bei den anderen Fälle seien andere Ansteckungsherde dokumentiert.
Statt jede Infektion direkt auf die Schule zu schieben, wünschte sich Meisch eine «seriöse und faktenbasierte Diskussion», welche sich nicht nur auf die Haupttätigkeit des Infizierten konzentriert, sondern auf sein komplettes Umfeld und Verhalten. «Schule und Bildung ist wichtig. Deswegen müssen wir genau hinschauen. Das Recht auf Bildung darf nicht zu kurz kommen», sagte der Minister.
« Kein Schüler soll einen dauerhaften Schaden durch Covid-19 davontragen »
Um dies zu gewährleisten, habe das Bildungsministerium mehrere Maßnahmen entwickelt, durch welches Schüler nach der Krise keinen dauerhaften Nachteil davontragen sollen. Das Programm «Prett fir d'Rentrée» soll bereits vor dem nächsten Schuljahr dabei mithelfen. So werden ab dem 24. August Themendossiers in verschiedenen Fächern hochgeladen, mit deren Hilfe Schüler selbst eventuell entstandene Lücken autonom stopfen können. Darüberhinaus werden zwischen 29. August und 11. September freiwillige Nachhilfekurse in den Schulen angeboten.
Auch in den ersten drei Monaten nach der großen Vakanz soll im Unterricht noch verstärkt auf den Stoff der Lockdown-Monate eingegangen werden. Auch dann werde es noch außerhalb der Schulzeiten kostenlose Nachhilfe-Angebote geben. «Kein Schüler soll einen dauerhaften Schaden durch Covid-19 davontragen», so Meisch.
(dm/L'essentiel)