Unglück in New Jersey«Menschen wurden durch den Zug geschleudert»
Der 47-jährige Londoner Daniel N. saß im Unglückszug bei New York. Er wundert sich, das die Rettungskräfte erst spät vor Ort waren.

«Ich zittere noch immer», sagt Daniel N. Wie jeden Tag um diese Zeit war der 47-Jährige gerade auf dem Weg zur Arbeit, als der voll besetzte Pendlerzug in das Bahnhofsgebäude in New Jersey krachte. Er hatte großes Glück: Weil er im zweiten Waggon saß, passierte ihm nichts.
Als der Zug der Pascack-Linie in den Bahnhof einfuhr, habe es plötzlich einen Ruck gegeben und der Zug sei stillgestanden. «Menschen wurden durch den Zug geschleudert, viele schrien», schildert er den Moment des Unglücks. Sekunden später habe es einen zweiten heftigen Ruck gegeben – wieder seien Passagiere im Zug gestürzt. Im Waggon gingen die Lichter aus und die Türen auf.
«Ich sah Menschen mit Blut im Gesicht»
Als er den Zug verließ, sah er, dass der erste Waggon entgleist und in das Bahnhofsgebäude gekracht war. Auf dem Bahnsteig sei er vielen Verletzten begegnet: «Ich sah Menschen mit Blut im Gesicht», so der Anwalt. Alle seien unter Schock gestanden. Er selbst habe sich hilflos gefühlt.
Er wundert sich, dass auch fünf Minuten nach dem Unglück noch keine Rettungskräfte vor Ort waren. Nur zwei Bahnarbeiter hätten einen Zaun durchgeschnitten, damit sich die Leute in Sicherheit bringen konnten. «Ich hoffe, dass es nicht viele Opfer gibt», sagt Daniel N.
Über 100 Verletzte
Er kann das Unglück noch immer nicht fassen: «Ich trinke später noch einen Scotch», meint er. Daniel N. kommt aus London, lebt aber seit 20 Jahren in New Jersey.
Beim Zugunglück nahe New York wurden über hundert Menschen verletzt. Mindestens eine Person starb, wie US-Medien berichten. Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich 250 Menschen im Zug.
(L'essentiel/pat)