In DeutschlandMerkel fürchtet keine Bedrohung durch Islam
Die deutsche Regierungschefin macht Flüchtlingen klar, dass in Deutschland Gesetze und Regeln einzuhalten sind. Angstmacherei will sie aber nicht betreiben.

Merkel: «Flüchtlinge müssen akzeptieren, dass in Deutschland Frauen und Männer die gleichen Rechte haben»
Trotz der mehrheitlich muslimischen Asylbewerber sieht die deutsche Kanzlerin Angela Merkel keine Bedrohung durch den Islam in Deutschland. «So etwas muss niemand befürchten. Deutschland, das ist und bleibt das Grundgesetz, die soziale Marktwirtschaft, Religions- und Meinungsfreiheit», sagte sie der Bild-Zeitung (Montag). «Wir machen den zu uns kommenden Menschen vom ersten Tag an klar: Hier gelten Gesetze und Regeln des Zusammenlebens, die sie befolgen müssen. Nur so kann Deutschland für sie ein Ort des Schutzes sein.»
Dabei müssten Flüchtlinge und Asylbewerber «akzeptieren, dass in Deutschland Frauen und Männer die gleichen Rechte haben», sagte die Bundeskanzlerin. «Und sie werden sehen, dass Verwaltung bei uns nicht so funktioniert, dass man jemanden mit Geld bestechen kann und dann das gewünschte Ergebnis bekommt. Ich bin überzeugt, dass die meisten das alles respektieren und schnell schätzen lernen werden.»
Gleichzeitig räumte Merkel ein, dass Abschiebungen noch immer nicht schnell und konsequent genug durchgeführt werden. «Das ist in der Tat unbefriedigend», sagte sie. «Wir werden in dieser Frage schnell entscheiden und haben dafür extra vier Zentren aufgebaut, die diese sogenannten Altfälle überprüfen sollen.» Bei den Rückführungen müsse man aber «noch konsequenter und schneller werden». Ein Problem seien die vielen Krankschreibungen von Ausreisepflichtigen. Auch sollten die Rückführungstermine demnächst nicht mehr angekündigt werden.
(L'essentiel/dpa)