Neue EU-KommissionMerkel stärkt Juncker den Rücken
Die komplette Bundesregierung unterstütze Jean-Claude Juncker als Chef der EU-Kommission, betont die Kanzlerin. Zugleich warnt sie die Kritiker der Briten.

Nachricht an den Parteifreund? Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat sich am Mittwoch im deutschen Bundestag erneut für Jean-Claude Juncker als nächsten EU-Kommissionschef ausgesprochen.
Allen Spekulationen zum Trotz hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel dem konservativen Spitzenkandidaten Jean-Claude Juncker erneut ihre Unterstützung und die der gesamten Bundesregierung zugesichert.
In den Gesprächen mit ihren europäischen Kollegen weise sie darauf hin, dass sie sich für die Wahl des Luxemburgers zum nächsten Präsidenten der Europäischen Kommission «mit der notwendigen qualifizierten Mehrheit» einsetze. «Und so tut dies auch die ganze Bundesregierung», sagte Merkel am Mittwoch in ihrer Regierungserklärung im Bundestag.
Schelte für Briten-Kritiker
Die Vorbehalte von Mitgliedsstaaten wie Großbritannien gegen Juncker teile sie nicht. Den Kritikern Großbritanniens sage sie aber: «Ich halte es für grob fahrlässig, ja eigentlich für inakzeptabel, mit welcher Lockerheit manche darüber sprechen, dass es doch eigentlich gleichgültig sei, ob Großbritannien nun zustimme oder nicht. Mehr noch, ob Großbritannien Mitglied bleibe oder nicht - nach dem Motto: Reisende soll man nicht aufhalten.»
Großbritannien sei «wahrlich kein bequemer Partner», sagte Merkel. Das Land habe von Europa viel bekommen, Europa aber umgekehrt auch viel gegeben, warb die Kanzlerin für ihren Kurs, im Streit um Juncker Einvernehmen mit London zu suchen.
(L'essentiel/dpa)